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Bereits Anfang der 80er machte “Die Götter müssen verrückt sein” Buschkomödien in Hollywood populär, sechs Jahre später eroberte “Crocodile Dundee” die Herzen der Filmfans weltweit. Der Streifen über einen Naturburschen aus “Down Under” machte seinen Hauptdarsteller Paul Hogan auch außerhalb seiner Heimat zum Star und hat bis heute nichts von seiner Anziehungskraft verloren.

Es ist schon bemerkenswert, wie der Film ohne große Umschweife gleich zur Sache kommt - eine Journalistin reist nach Australien, um für eine Story, Mick Dundee betreffend, zu recherchieren - und man von Anfang an gebannt das Geschehen auf dem Bildschirm verfolgt. Der australische Busch ist normalerweise kein Ort, der für großes Hollywoodkino geeignet ist, doch irgendwie muss man sowohl diese menschenarme, dafür wildnisreiche Gegend, als auch die wenigen Bewohner darin einfach gern haben. Allesamt raue Naturburschen, die von der zivilisierten Welt so gut wie nichts mitkriegen, aber ihre eigene wie ihre Westentasche kennen. Dass die erste halbe Stunde so gut läuft, liegt auch daran, dass Hogan, Kozlowski (die in der Wildnis keine nervtötende Kreischbestie gibt wie Kate Capshaw im zweiten “Indiana Jones”) und der inzwischen verstorbene John Meillon zutiefst sympathisch agieren und die Chemie zwischen ihnen spürbar stimmt. Neben der Annäherung Dundees an Sue ist die Anfangsphase vor allem notwendig, um die Wildnis, in der wir uns hier befinden, begreifbar zu machen. Das klappt wunderbar, und wenn die Kamera den Sonnenaufgang an irgendeinem Fluss Australiens einfängt, so ist das Wildromantik vom Allerfeinsten.

Von Dundees Welt begibt man sich danach in die uns bekannte: Der Großstadtmoloch New York erwartet den zivilisationsfremden Dundee und offenbart, wie schwer es für einen Hinterwäldler ist, sich in der Moderne zurecht zu finden. Von nun an ist “Crocodile Dundee” ganz großes Comedy-Kino, denn Mick stolpert von einem Fettnäpfchen ins andere, ohne dabei lächerlich zu wirken. Stets lacht man mit dem sympathischen Typen aus Down Under und hofft inständig, dass er Sue, wegen der er in Wahrheit überhaupt nach New York mitgekommen ist, am Ende in seinen Händen halten kann. Wenn es hier so etwas wie einen klassischen spannungsfördernden Moment gibt, dann ist es nur das Ausknocken von Sues schleimigen Ehemann in spe, der Mick im Weg steht. Ansonsten braucht “Crocodile Dundee” keine Entführungen wie bereits der Nachfolger, um für Spannung zu sorgen, alleine Micks Erlebnisse in der Großstadt reichen aus, um für Laune zu sorgen.

Natürlich bekommt er Sue am Ende im Rahmen einer der bis heute schönsten und einfallsreichsten Liebeserklärungen in einer überfüllten U-Bahnstation. Diese Szene ist ebenso unvergesslich wie Sätze der Marke “Das ist doch kein Messer! Das ist ein Messer!” oder “Ich krieg’ auch zwei Martinis.... Und ein Bier.”
Für Paul Hogan und seine spätere Ehefrau Linda Kozlowski blieb das der einzig wirkliche Erfolg, sieht man mal vom zweiten Teil ab. Dafür können sie sich damit rühmen, dass der Film ohne die Beiden heute weit weniger bekannt wäre. So ist “Crocodile Dundee” zu einem der berühmtesten und beliebtesten Exportschlager aus Down Under geworden. Aus den 80ern ist die Figur des Mick Dundee ebenso wenig wegzudenken wie der Klassiker „Live it up“ von „Mental as anything“ der auf einer Schicki-Micki-Party läuft. Großes Comedy-Kino, immer wieder schön!

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