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Dies ist eine kurze Einwertung der ersten Staffel der indischen Anthology-Serie Delhi Crime.In dieser Staffel geht es um die polizeiliche Aufarbeitung eines tatsächlich stattgefundenen unbeschreiblich brutalen Sexualgewaltverbrechens seitens 6 Tätern an einer jungen Frau in Delhi.Im Zuge dessen geriet das Land fast in einen hysterischen Ausnahmezustand, in welchem so manche politische Strömung seinen eigenen Vorteil suchte. Die Medien wurden teilweise brutal instrumentalisiert. Der Polizeiapparat stand mit dem Rücken zur Wand. In einem Land, das Spurensicherung anscheinend höchstens aus der US-Serie CSI zu kennen scheint, in dem eine Zeugensuche zu einem Spiessroutenlauf bürokratischem Ausmasses übersteigt, in dem die Polzei größere Probleme hat, ihre Stromrechnung zu begleichen, und wo selbst Korruption dem gemeinen Polizisten kaum über die Runden hilft, da der Beruf des Polizisten einfach als minderwertig angesehen wird, entspinnt so ein gnaden- und atemloser Wettkampf und eine zermürbende Hetzjagd gegen die Zeit über das ganze Land verteilt, welches zudem durch zig Völkergruppierungen ohnehin extrem gespalten ist.

Zudem eskaliert die Lage in Delhi zusehends durch tatsächlich Motivierte und politisch motivierte Clackeure.

Und während alledem kämpft eine junge Frau verzweifelt und letztlich hoffnungslos um ihr Überleben.Ganz starker Tobak, hervorragend, spannend und kritisch umgesetzt. Es gibt ein zwei didaktische Unfeinheiten, die je länger die Staffel geht allerdings extrem an Wichtigkeit einbüßen, bis schließlich die letzte Folge mit einem extrem bitteren und gespenstisch anmutenden Finale den absoluten Serienolymp besteigt.

Ich wäre nicht traurig, wenn die Serie es bei einer Staffel belassen hätte, denn ich kann mir kaum vorstellen, dass diese Staffel so schnell qualitativ wiederholt werden kann.

Nachtrag: Bevor ich es vergesse, die Serie gibt es nur im Original (Hindi und Englisch) mit Untertiteln, aber bitte lasst euch versichert sein, es lohnt sich!

 

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