Review

Um diesen Film zu genießen, sollten wir erst einmal das Ende des ersten Teils aus unserem Gedächtnis streichen (Connor gewinnt den Preis, nachdem er den letzten Unsterblichen getötet hat), sowie die beiden "Fortsetzungen" als nicht existent ansehen. Dies ist die einzig wahre Fortsetzung des Klassikers, sofern man unbedingt eine braucht... besser wäre es natürlich, den Film als eigenständige Auskopplung der Serie zu betrachten, die ja sozusagen in einem eigenen Universum spielt (Grundkenntnisse der Serienmythologie sind von Vorteil).

Haben wir also sämtliche Erwartungen über Bord geworfen, so offenbart sich uns ein sehr unterhaltsamer, actionreicher Fantasyfilm mit keinerlei Anspruch, der von Mal zu Mal besser wird. Zumindest gilt das für den Director's Cut, der auf der US-DVD enthalten ist, und den Rohschnitt. Die Kinoversion ist ziemlich konfus und wirkt, als wäre sie unter starkem Zeitdruck zusammengeschnitten worden.

Zur Story: Der unsterbliche Jacob Kell (Bruce Payne) hat eine Schar von anderen Unsterblichen um sich versammelt, mit denen er durch die Jahrhunderte wandert. Er hat nur ein Ziel: Seinen einstigen Freund Connor MacLeod (Christopher Lambert) zugrunde zu richten! Connor war es nämlich, der Jacobs Vater getötet und ihn selbst zu einem Unsterblichen gemacht hat. Von Kells Existenz nichts ahnend leidet Connor darunter, daß sämtliche Menschen, die ihm etwas bedeuten, unter mysteriösen Umständen ums Leben kommen. Von Todessehnsucht und Reue getrieben läßt er sich von den Beobachtern im Sanctuary wegschließen, um so aus dem "Spiel" herausgenommen zu werden. Erst als Kell mit seiner Gang das Sanctuary stürmt dämmert es ihm langsam, daß sein ehemaliger Freund für die Morde an seinen Lieben verantwortlich ist. Zusammen mit seinem Clansbruder Duncan MacLeod (Adrian Paul) nimmt er den Kampf auf, denn diesmal bedarf es der Macht zweier Unsterblicher, um das Böse zu besiegen...

Die Darsteller geben sich alle Mühe, ihre Rollen mit Leben zu erfüllen, allen voran der charismatische Adrian Paul, der für die Rolle des Duncan MacLeod geboren zu sein scheint. Aber auch Christopher Lambert, der hier einen müden, gebrochenen Connor MacLeod gibt, und seit langer Zeit wieder eine gute Figur in einem Film macht, sowie der wunderbar dämonische Bruce Payne machen ihre Sache sehr gut. Man merkt, daß nach den beiden enttäuschenden Vorgängern wieder etwas Qualität in die Serie gebracht werden sollte, um sie entweder zu einem würdigen Abschluß, oder gar zu einem neuen Anfang zu führen. Das Ende ist nämlich, so viel sei verraten, nicht endgültig, es findet also keine Zusammenkunft statt, und der Preis ist noch offen.

Die Inszenierung reicht von "rasant" in den Kampfszenen bis hin zu "dramatisch", wenn wir von einem liebgewonnenen Charakter Abschied nehmen müssen. Die Kämpfe sind überhaupt sehr temporeich in Szene gesetzt... kein Wunder, denn sie wurden von Donnie Yen, der selbst eine kleine Rolle übernommen hat, choreographiert. Besonders der Kampf zwischen ihm und Adrian Paul, der ja auch einige Martial Arts Erfahrung hat, ist schön anzusehen.

Die Highlander-typischen Rückblenden sind wieder sehr gut gelungen, gerade wenn Christopher und Adrian zusammen agieren dürfen versprühen sie einen besonderen Charme. Die Chemie zwischen den beiden ist perfekt!
Ich kann nicht verstehen, wie man den Film als "schlecht" bezeichnen kann. Er will nichts weiter als unterhalten, und das schafft er mit Bravour! Man sollte sich allerdings, wie schon erwähnt, mit der Mythologie der Serie auskennen (Stichwort: Beobachter), und den Film nicht als Fortsetzung, sondern eher als Serienauskopplung sehen, die auf eigenen Beinen steht. Ich hoffe inständig, daß dies nicht das Endgame war, sondern mindestens noch ein Film mit Duncan MacLeod vom Clan der MacLeod auf der Leinwand zu sehen sein wird!

Es kann nur einen geben... manchmal aber auch zwei!!

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