Review

Gestern im Kino, die Leute waren schon bei der Werbung so laut, daß ich mir verärgert überlegte, ob ich mich nicht beim Film selbst, eventuell breit machen müßte.
Dann fing der Film an. So leise, dass man eh nichts verstand. Und im Kino wurde es dann natürlich noch lauter. Berechtigte Rufe nach mehr Lautstärke. Wurde dann auch gemacht und die Lautsprecher in dem kleinen Programmkino, kamen zwar nicht an ihre Grenzen, aber weit war es nicht bis dahin. Also man hörte auch ganz gut die anderen.
Na ja, was sollte ich sagen, es passte alles zu diesem Film. Laute Bemerkungen, Gelächter. Es war die Horrorkomödie 'The Dead don't Die' von Jim Jarmusch. Die Stimmung im Kino hatte etwas von den alten Midnight Kinos.

Der Film selbst: Selbst wenn man schon viele Zombiefilme gesehen hatte (wie ich), aber ein sehr schlechtes Gedächtnis hat (wie ich) und somit vielleicht ein Zehntel der Filmbezüge versteht, ist er ne Wucht.
Es ist natürlich schon von Vorteil, wenn man überhaupt einen Bezug zu Horrorfilmen hat. Dann versteht man zumindest, wie anders er zu anderen Horror, vor allem Zombiefilmen und vor allem zu Zombiekomödien, wie z.B. 'Shaun of the Dead' oder "Fido - Gute Tote sind schwer zu finden", ist.
Die ganze Filmsprache erinnert mich an das Sprechen in Quentin Tarantino's Filmen. So explizit ausgefeilt wie z.B.in 'The Hateful Eight'. Nur nicht als Wort, sondern die Filmsprache selbst. Also die Komposition von Bild, Ton, Geschehen. Also für jemanden, der ein Filmverständnis hat und es auch liebt, wenn etwas nicht in den gewohnten Bahnen läuft, ist er eigentlich zu empfehlen
Wobei ich sagen muss, auch wenn sich das jetzt so angehört hat. Sein bester Film ist es nicht. Wenn man überhaupt, vor allem die letzten 35 Jahre in denen die Filme von Jim Jarmusch viel zu unterschiedlich geworden sind, seine Filme miteinander vergleichen kann. Vielleicht liegt es aber auch nur am Thema.

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