Review

iHaveCNit: Aladdin (2019)
25.05.2019

Der nächste Film in der Reihe von Disneys Realverfilmungen von bekannten Zeichentrickklassikern ist nun „Aladdin“ von Guy Ritchie, der bereits vor seiner Veröffentlichung durch die Trailer und dem ersten bewegten Material von Will Smith als Dschinni mit vielen Vorurteilen und Kritik zu kämpfen hatte. Ich habe mich davon aber nicht aufhalten lassen und bin einfach ohne diese Vorurteile in den Film gegangen und wurde blendend unterhalten – auch wenn der Film nicht ganz frei von Fehlern ist.

Wir befinden uns im arabischen Königreich Agrabah. Ganz zufällig trifft der Straßendieb Aladdin die Prinzessin Jasmin auf dem Markt in der Stadt und verliebt sich in Sie, doch die junge Prinzessin darf nur einen Prinzen heiraten. An der Seite Ihres Vaters dem Sultan jedoch schmiedet der Großwesir Jafar einen Plan an die Macht zu kommen. Dafür benötigt er den fähigen Dieb Aladdin um in den Besitz einer magischen Lampe zu kommen – die einen Geist beschwört, der einem 3 Wünsche erfüllen kann.

Der eigentlich sehr stilbewusste Guy Ritchie ordnet sich in diesem Film eher unter, so dass man eben hier jetzt nicht unbedingt sagen kann, ob es sich um einen Guy Ritchie handelt oder nicht. Das tut dem Film eben auch gut. Die sehr vorlagengetreue Umsetzung ist ein sehr unterhaltsames Abenteuer aus 1001 Nacht geworden, bei dem man am Ende ein gutes Gefühl mitnimmt. Mit relativ gemischten Gefühlen stehe ich jedoch auf darstellerischer Seite dem von Marwan Kensari gespielten Antagonisten Jafar und dem von Mena Massoud gespielten Titelhelden sowie Billy Magnussen eher kritisch gegenüber, denn Jafar und Aladdin sind als Antagonist und Protagonist eher blass geworden und Billy Magnussens Prinz Anders hätte man wirklich nicht gebraucht. Auch gemischt nehme ich ein paar der Spezialeffekte auf sowie das sehr sterile, zu gewollte und damit relativ anorganisch wirkende Produktionsdesign bei Sets, Kostümen und Ausstattung. Dies wird jedoch einigermaßen durch ein paar andere Punkte ausgeglichen. Da wäre zum einen der „Fresh Prince of 1001 Night“ Will Smith, der dem vorher so unglaublich gescholtenen Dschinni richtig viel gibt und darstellerisch einer 2 Höhepunkten des Films ist. So wenig man in der Vorlage aus Jasmin gemacht hat, so viel mehr an Potential holt man hier aus ihr heraus. Vor allem eine bestimmte neue Gesangseinlage von Naomi Scotts Jasmin ist eines der Highlights des Films, der vielleicht sogar eine Rolle bei der kommenden Awardsaison spielen kann. In der Rolle von Jasmin steckt sogar sehr viel von femininer Selbstbestimmung und dem Wandel von gesellschaftlich vorbestimmten Rollenbildern und liefert damit sogar einen tollen gesellschaftskritischen Kommentar für die in manch arabischen Ländern immer noch vorherrschenden vorbestimmten Lebensentscheidungen von Frauen.

„Aladdin“ - My First Look – 7/10 Punkte.

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