Friedhöfe, Frivolitäten & „Fun“
„Orgy of the Dead“ erzählt von einem nerdigen Pärchen, das auf der Suche nach einem Friedhof und Inspiration für seine Horrorgeschichten von der Straße abkommt und einen Unfall baut - jedoch trotzdem irgendwie auf einem Friedhof aufwacht, umgeben von nackten, tanzenden Schönheiten und weiteren Gestalten der Nacht…
Ein Grabstein mit zwei Bergen
Im Grunde „Sexy Sportclips“ trifft gruftigen Drogentrip - entweder man hält „Orgy of the Dead“ für den größten Mumpitz seitdem es Unterwäsche gibt oder man gesteht ihm zumindest einen gewissen Trashkultentertainmentfaktor ein. Stupide oder sinnlich? Weird oder Wonne? Alles nicht falsch. Es ist eine Stripshow zwischen Nebelschwaden. Das konnte selbst der neunte Plan aus dem Weltraum nicht bieten. Doppel-D auf matschigem Morast. Es ist ein Spektakel der Boobies und Blödelei. Nichts passt hier zusammen. Nichts hat Sinn, Hand oder Fuß. Dafür umso mehr Brust. Und ich keule… nein, lassen wir das. Für „Orgy of the Dead“ braucht man schon sehr spezielle Vorlieben. Etwas morbide, etwas Sand im Getriebe, ein paar zärtliche Hiebe. Nakedeis im Kochtopf - wer war nochmal Dita Von Teese?! Auch Goldfinger kann gegen diese güldene Fleischbeschau nur abstinken. Faszinierend. Frivol. Fickrich. Ein Abenteuer hinter Efeu. Gaffer und Spanner mit Voiceover. Exotisch und chaotisch. Hintergrundbeschallung. Eine Geschichte darf man nicht erwarten. Travestieshow des Trashgottes. Da fliegt selbst der Mumie an gewissen Stellen der Käse aus dem Quark. Allgegenwärtige Textilallergie. Die unpassendste Musik überhaupt. Rhythmusgefühl wie ein tollwütiger Esel. Elvira wäre stolz. Ein Tanzfilm. Ein Schwanzfilm. Ein Kranzfilm. Ein Schranzfilm. Die wahren Pussycat Dolls. Gequirltes Toastbrot. Redheads haben mehr Spaß. Peitschenhiebe und Instaliebe. Beim Barte Beates! Bilder, die selbst ein Blinder nie wieder vergisst…
Ein bisschen „Cats“, ein bisschen Sex
Fazit: da klappert Schwanz… der Klapperschlange! „Sexy“ Sixties-Schlock mit Trashfestqualitäten… unter keinen klassischen Bewerbungskriterien gut. Nichtmal ansatzweise. Ghoule und Ganoven. Ein Film für den Heiligabend. Geht nicht nur in Richtung Ed Wood… ist sogar von ihm geschrieben!