Inhalt:
China in der "Martial World", die hier historisch an die Ming-Periode angelehnt ist, und in der die Helden und Schurken um die Vorherrschaft kämpfen. Master Tan Fu (Chen Kuan Tai) und Master Lung Shu Ai (Anthony Lau aka Liu Yung) sind so nobel-adelige Herren, aber auch eitel und geltungssüchtig. Sie hassen einander, und jeder versucht den anderen zu übertrumpfen.
So auch beim anstehenden Laternenfest, bei dem die schönste Laterne ausgezeichnet werden soll. Lung will Tan in diesem Wettkampf endlich schlagen, und besticht den Laternen-Händler Old Tsui (Wong Ching Ho), preiszugeben, wer für ihn die Laternen erbaut. Es ist der Einsiedler Chao Chun Fang (Lo Lieh), der einsam und versessen in seiner Werkstatt agiert. Lung sucht ihn auf, und will von ihm, dass er die allerschönste Latern für ihn fertigt. Die beiden Männer kennen sich: Lung besiegte Chun Fang vor Jahren in einem Schwertkampf-Duell, und entstellte dabei sein Gesicht.
Chun Fang geht auf den Deal ein, doch insgeheim schwört er, sich an Lung auf besonderst perfide Weise zu rächen. Er fertigt diese Laterne, verwendet dabei aber menschliche Haut, die er seinen Opfern in einer äußerst blutigen Prozedur vom Leib abzieht. Und die Opfer stammen aus dem Umfeld von Lung, aber auch von Tan! Die beiden sollen alles verlieren, was ihnen lieb und teuer ist.
So wird zunächst die äußerst attraktive Miss Yen (Linda Chu), die die Konkubine von Lung werden wollte, verschleppt, und ihre Haut abgezogen. Dann fällt die Schwester (Lam Sau-Kwan) von Tan diesem blutigen Treiben zum Opfer, und auch die Frau von Lung Shu Ai, die bildschöne Lee Chin ("Tanny" Tien Ni) wird in die Todes-Küche von Chun Fang entführt...!
Lung und Tan werden dabei von einem agilen Kämpfer abgelenkt, Kwai Sze Yin (Lo Mang), der mit zwei Sichel-Tonfas agiert und ein herausragender KungFu-Fighter ist. Derweil kann Polizei-Sergeant Poon (Sun Chien) allem nicht Einhalt gebieten und ist zunehmend mit der Situation überfordert.
So sehen Tan und Lung endlich ein, dass sie ihre Kräfte zu bündeln haben. Es kommt zum gnadenlos-brutalen Show-Down, zum blutigen Kampf auf Leben oder Tod...!
Kritik:
Im Jahre 1982 schuf Top-Regisseur Sun Chung, bekannt für seine so spannend-kernigen wie visuell-bildkompositorisch ansprechenden Streifen, diesen Horror-Eastern für die Studios der Shaw Brothers. Einmal mehr die fantastischen Sets der Shaw-Studios nutzend, wo "draußen" drinnen ist mit Gewässern, Brücklein und überwucherten Ruinen, diesmal eher in düsteren Bildern gehalten, insbesondere in einer gruseligen Todes-Küche, entstand ein interessant-gelungener Mix aus blutig-bizarrem Horror-Film mit Gothik-Elementen und rassigem Martial-Arts-Actioner!
Die Story ist einfach und grundsolide inszeniert wenngleich nicht immer schnörkellos: 2 nobel-arrogante Adels-Herren bekriegen sich, streiten sich, wer mehr auf dem Kasten hat. Ein zuvor von einem dieser Männer entstellter Villain, wird illuster Weise von jenem beauftragt eine Laterne zu basteln, und der pervers-irre Schurke rächt sich auf perfide Weise: Die Laterne wird aus Hautfetzen der Frauen aus dem Umfeld der beiden Streithähne gefertigt. Und in der Horror-Todesküche werden die Damen gefoltert, ihnen die Haut vom Leib geschnitten und das Blut läuft nur so.
Der Streifen von Sun Chung ist intensiv in Szene gesetzt, das Tempo stimmt, die Darsteller*Innen knien sich in ihre Aufgaben hinein, die Schauwerte und Figuren sind speziell, Horror, Hass, Liebe und Erotik befinden sich in einem Wechselspiel, und Sun Chung garniert alles mit gutklassiger KungFu- und WuShu-Action ala Shaw Brothers die am Ende die Oberhand über alles nimmt, so wird dann noch ein knackiger Martial-Arts-Actioner draus, schön Sun Chung.
Damit ist fast alles gesagt.
Anthony Lau (aka Liu Yung), er, der eine der schillerndsten Karieren im Old-School-Eastern-Business hinlegte, erst in allen Bruce Lee-Klassikern aus Hongkong in größeren Rollen agierend, danach bei den Shaw Brothers an der Seite von Alexander Fu Sheng, David Chiang, Ti Lung, Chi Kuan Chun, und hier neben dem anderen Haupt-Akteur dieses Films, niemand geringerem als Shaw-MegaStar Chen Kuan Tai. Die beiden verkörpern hier 2 adelige Herren die so eitel wie geltungssüchtig sind, also keine charakterlich integren Helden. Entsprechend arrogant geben sie sich, und der Villain ist an sich "eine arme Sau", der übel mitgespielt wurde.
A. Lau hat bereits eine charismatische Leinwand-Präsenz, doch toppt das Chen Kuan Tai einmal mehr locker. Der etwas sonorer-gesetztere der beiden, und ein noch besserer KungFu-Fighter, der wieder seinen so athletisch-kraftvollen wie eleganten Kampfstil hier zelebriert.
Der Villain, hier der Gebeutelte ala "Arme Sau", und Meister der brodelnden Todes-Küche mit blutverschmiertem Tisch, Folter-Fessel-Stele und gewetzter Axt-Klinge für die Häutung der attraktiven China-Girls, boah: Das ist Lo Lieh, der hier alle Register zieht, der entstellte Einsiedler, der in seinen Todes-Hallen einem blutigen Handwerk nachgeht, Lo spielt das überzeugend, verschwitzt und wirr in der Aura seiner Figur.
Die Damen sind die Häutungs-Opfer. "Tanny" Tien Ni als Gattin Lau´s -im Film- als sensibel-zurückhaltendes Goodwill-Girl, wird ihre Figur in die bizarre Todes-Küche Lo Lieh´s verschleppt. So wie die bildschöne Lam Sau-Kwan, hier die Schwester Chen Kuan Tais -im Film-, und die äußerst attraktive Linda Chu, deren Figur anders als "Tanny"´s eher einen etwas hintertriebenen Eindruck hinterlässt, das Konkubinat zum eigenen Vorteil anstrebt, und in der Todes-Küche Lo Lieh mit einem Sex-Angebot zu entgehen versucht.
Ohnehin ist natürlich in diesem Horror-KungFu-Mix auch Sexploitation angesagt, die jammernden und gequälten weiblichen Opfer ein Fest für jeden misogyn veranlagten männlichen Betrachter. Wer ist die Attraktivste der Actricen? Klare Vorteile für Linda Chu, die könnte ich nur abweisen, wäre ich mit Laura Wontorra liiert -gestern in knallengen Jeans im TV bei Luxemburg vs. BRD zu bewundern, wow Alta!-.
Die KungFu-Fightaction kommt wahrlich in diesem Horror-MA-Mix nicht zu kurz, quantitativ nicht und auch qualitativ erst Recht nicht. Denn das sind rasante, kernig-intensive Fights, die Duelle CKT vs. Lau machen Laune, einmal Hand-to-Hand mit KungFu und einmal mit Waffen, WuShu, und diese Zweikämpfe zeigen die Top-Körperbeherrschung beider Darsteller. Richtig einen raushauend ist natürlich das turbulent-blutige Finale, und 2 besondere Schmankerl für den KungFu-Fan sind die Fights mit Venom-Star Lo Mang (der andere Venom-Star hier, Sun Chien, fällt als überforderter Police-Sergeant etwas ab) gegen Lau bzw. CKT, in denen er mit 2 Sichel-Tonfas bestechend agiert, hatte was!
"Human Lanterns" ein grundsolide unterhaltender Mix aus Horror und Martial Arts, der sich gute 7 von 10 Punkte in meiner Bewertung redlich verdient.