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Nur ein Jahr nachdem er bei "Brennende Rache" den Schnitt besorgte, realisierte Jack Sholder mit "Zwei Stunden vor Mitternacht" seinen ersten eigenen Film, der ebenfalls in die ManiacOnTheLoose-Kerbe schlägt. Zur Story: Psychiater Danny (Dwight Schultz alias Murdock vom A-Team!) und seine Familie werden von 4 aus der geschlossenen Anstalt entlaufenen Irren bedroht, die ihn für den Mörder ihres Therapeuten halten und u.a. von Martin Landau und Jack Palance gespielt werden. Der Leiter der Anstalt wird von Donald Pleasence dargestellt. Das hört sich großartig an, ist es aber halt nur bedingt. Sicherlich ist eine bedrohliche Atmossphäre vorhanden (die primär durch die düstere Synthie-Mucke erzeugt wird), aber viele Schocks erreichen halt nicht die beabsichtigte Wirkung - was daran liegen mag, dass sie für heute Verhältnisse recht altbacken daherkommen- und die nervenzerrende Spannung, die man sich erhofft, vermag sich auch irgendwie nicht so recht einzustellen. So hinterlässt das ganze einen eher zwiespältigen Eindruck, was möglicherweise auch an der hohen Erwaltungshaltung des Zuschauers liegt. Das beste an "Zwei Stunden vor Mitternacht" sind wohl noch die Schauspieler. Hier sind Martin Landau und der dicke Kerl ganz klar die besten Psychos. Jack Palance hingegen wirkt mit seiner Knautsch-Mimik manchmal eine Spur zu nett für seine Rolle, ist ja aber trotzdem immer gerne gesehen. Letzlich gibt´s da in der Riege der Killer auch noch den sog. "Bluter", der nicht will, dass man seine Fresse sieht und der daher mit einer Hockeymaske für eine nette Hommage an Jason sorgt. Dabei entnimmt er einem Kerl per Gartenkralle die Gedärme, was übrigens recht gory ausfällt. Dies ist nicht der einzige Effekt, aber die Gesammtsumme letzterer dürfte wohl doch noch zu spärlich für den geneigten Slasher-Fan ausfallen. Vielleicht hätte man hiervon noch etwas mehr einbauen sollen.
Alles in allem enttäuscht "2 Stunden vor Mitternacht" zwar aufgrund seines verschenkten Potentiales, fällt aber doch noch einigermaßen goutierbar aus. Ein typischer Früh-Achtziger-Horror der gehobenen Mittelklasse, der einem sicherlich beim zweiten Sehen etwas besser gefällt. Fans des Genres sollten ihn wegen der Darsteller mal gesehen haben.

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