In dem kleinen, kanadischen Provinz-Nest Holsten geschieht in der letzten Reihe eines Kinosaals während der Vorführung eines Horrorfilms ein Mord... und trotz ausverkauftem Haus kann der Killer unbemerkt entkommen. Zwei Jahre später versucht der neue Besitzer des Kinos Earle Gardner das Geschäft mit einem kleinen Horrorfilm-Festival anzukurbeln, für das auch der ursprünglich aus Holsten stammende Hollywood-Regisseur Heath Harris seinen Besuch angekündigt hat, der dort seinen neuesten Streifen uraufführen will. Während der Vorbereitungen des Festivals scheint es nun so, als sei der Mörder von damals wieder zurückgekehrt, denn es dauert nicht lange, bis der Polizei-Chef Al Jason wieder vor der Leiche eines Teenagers steht... und dieses Mal soll es nicht bei einem einzigen Opfer bleiben... "Midnight Matinee" ist ein recht doppelbödiger Thriller, der zwar mit deutlichen Slasherfilm-Anleihen und einem passablen Body-Count gepimpt ist, aber ohne allzu viel Blutvergießen auskommt... und deshalb auch kein Epigone von "Halloween" oder "Freitag der 13" ist, sondern sehr viel cleverer in der Vexierspiel-Tradition eines "Im Augenblick der Angst" steht. Bereits die Eingangs-Sequenz, die bereits schon 1989 mehr als nur ein wenig den Beginn von "Scream 2" vorwegnimmt, stimmt den Zuschauer recht geschickt darauf ein, was ihn hier wohl erwarten wird, wenn da ein Film-in-Film-Moment auf der Leinwand (angelehnt an Kevin Bacons Todes-Szene aus eben "Freitag der 13"!) den gerade stattgefundenen "realen" Mord widerspiegelt... ein inszenatorischer Kniff, aus dem Regisseur Richard Martin im weiteren Verlauf der Handlung jedoch nur punktuell echtes Kapital schlägt, wenn er auf ähnliche Art und Weise noch den beiden Genre-Klassikern "Texas Chainsaw Massacre" und "Psycho" hofiert. Schade, denn gerade in der Doppelung der Ereignisse hätte da doch der wahre Reiz der Angelegenheit gelegen, aber derartiger Fan-Service muss sich weitestgehend doch dem üblichen Krimi-Gewäsch unterordnen, wobei die Whodunit?-Plotte bis zur finalen Auflösung dank vieler Verdächtiger aber zumindest ausreichend spannend bleibt. Erst zum Schluss läuft "Midnight Matinee" dann aber doch wieder auf Horror-Höchsttouren... eventuell dürfte das unterm Strich für so manchen Zuschauer, der lieber einen etwas handfesteren Genre-Streifen gesehen hätte, doch zu wenig sein. Neben solchen kanadischen Vertretern der früh80er-Teenager-in-Angst-Welle wie "Prom Night - Grauen ohne Namen" und "Blutiger Valentinstag" möchte man das Ganze nämlich beileibe doch nicht einsortieren. Formal gibt es hier hingegen nicht wirklich etwas zu bekritteln, dass es sich bei dem Streifen um eine kanadische Produktion handelt erkennt man allerdings wieder mal auf den ersten Blick an einer dezent blässlichen Optik, der auch mittels einer durch bunte Farbspielereien stellenweise angedeuteten Verbeugung vor Mario Bava nicht wirklich beizukommen ist. Zumindest sieht er aber zu keiner Zeit aus wie ein Fernsehfilm, obwohl es sich - dem Inhalt zum Trotz - ironischerweise hierbei wohl tatsächlich um einen ebensolchen handelt. Dennoch: Schlecht isser ja wirklich nicht, auch wenn man aus dem Thema wohl noch mehr hätte rausholen können und "Midnight Matinee" in Sachen "Horror im Kinosaal" nach dem genannten (überragenden) "Im Augenblick der Angst" und dem 1991er-Slasher-Streifen "Skinner ...lebend gehäutet" doch nur als Dritter durchs Ziel geht...
6/10