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"The Water Margin" aus dem Jahre 1972 basiert auf einer alten Legende von 108 Rebellen, die sich vor vielen hundert Jahren mehrfach gegen die Sung Armeen behaupten konnten. Der Film befasst sich mit Kapitel 64 bis 68 der Vorlage, die wiederum auf Tatsachen beruht. Wieviele Kapitel das Buch hat ist mir nicht bekannt. Mich würde interessieren, wieviel von der Geschichte wahr ist und wieviel dazugedichtet wurde, aber das werde ich wohl leider nie erfahren.

"The Water Margin" ist ein episches Drama im Stil von "The Heroic Ones" und kommt gänzlich ohne Komik aus. Abwechselnd in Aussen- und Studioaufnahmen wird die Geschichte einiger ehrbarer Martial Arts Meister erzählt, die sich gegen ihre Unterdrücker auflehnen. Das Volk und sogar einige Soldaten sympathisieren mit den Helden, doch bei der zahlenmässigen Überlegenheit kommt es schon mal vor, daß ein Held stirbt oder gefangen genommen wird, der dann natürlich umgehend gerächt bzw. befreit werden will...

Chang Cheh hat in diesem Film scheinbar alles an Stars aufgefahren, was man zu der Zeit in Hong Kong bekommen konnte, beeindruckend. Und so darf man neben David Chiang und Ti Lung noch viele andere Darsteller bewundern, die verschiedene Waffen mit sich herumtragen (mein Favorit ist klar der "ungestüme" Dicke mit den zwei Äxten). Die Kämpfe stehen allerdings nicht im Vordergrund des Films, obwohl es schon den ein oder anderen blutigen, meist tödlichen Kampf zu sehen gibt. Der Hauptanteil gebührt der guten Story, die zur Abwechslung auch wirklich spannend ist.

Wenngleich die Action überzeugend ist, so ist dies kein schneller Kung Fu Streifen, sondern eher etwas langatmig. Besondere Aufmerksamkeit erregt der ungewöhnliche Soundtrack. Scheint so, als hätten die frühen Siebziger hier schon mitreingespielt und auch Italo-Western Sound ist ansatzweise zu erkennen, sehr nett.

Fazit: kein Action Kracher und auch kein Langweiler, sondern grundsolider "Abenteuerfilm" mit historischem Background. 7 satte Punkte.

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