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Sechs Jahre bevor die offizielle Star Trek-Filmreihe losging (1979) schickten die Türken ihre Enterprise-Crew nicht ins All, sondern erstmal auf die Leinwand. Im Vergleich zu so manch anderen Plagiaten vom Bosporus hält sich dieses Filmchen jedoch ziemlich dicht nah am Original - zumindest was die Sets, Kulissen und Darsteller anbelangt. Diese sind nämlich gar nicht so übel und wirken im Gegensatz zu anderen einschlägigen RipOffs kaum billig oder albern. Offensichtlich war es nicht allzu schwer, den Sixtieslook der Originalserie einzufangen, wo man sich bereits mit blinkenden Kontrolllämpchen und Kulissen aus Pappmaché beholfen hat.

Allerdings hat Spock Ohren, die so groß sind wie Godzillas Fußstapfen. Gedreht wurde im Geröll und in irgendwelchen halb verfallenen Tempelanlagen, was wiederum recht gut zu dem Streifen passt. Wie schon in der Serie, so kommt auch hier die "philosophische Seite des Weltalls" zum Tragen oder was man halt so darunter versteht. Spätestens jetzt erkennen zumindest geübte Trashfans, dass ihnen kein vergnüglicher Abend bevorsteht, sondern ein hartes Brot vorgeworfen wurde. 

So ist auch "Turkish Star Trek" frei von Action und anderen Highlights. Die Handlung zieht sich wie Kaugummi dahin. Wer kann, besorgt sich eine Fassung mit verständlicher Synchro oder zumindest den entsprechenden Untertiteln. Arg viel besser wird es aber nicht, befürchte ich. Der Spaßfaktor ist zu gering, das Teil selbst nimmt sich leider überraschend ernst. 

Die wenigen wie viel zu kurzen skurrilen Auftritte haben komplett in Gold angemalte Space-Bikini-Girls oder Alien-Männer in knappen Badehosen. Eine fleischfressende Pflanze sieht aus, als ob ein Darsteller Fellhandschuhe anhatte, einen billigen Affenmenschen gibt es außerdem. 

Auch hier gilt: Wenig Kult, viel Zeitverschwendung. "Turkish Star Wars" bleibt immer noch der lustigste Ritt in die unendlichen Weiten des Weltalls. 3 von 10 Punkten. 

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