Review

Gothic Grusel gone Garbage


Zwei unterschiedliche Schwestern wohnen zusammen mit dem an den Rollstuhl gefesselten Onkel in ihrem Anwesen am Rande der Kleinstadt - mehr oder weniger isoliert, gut situiert und oft genug dem boshaften Neid und den misstrauischen Blicken, Lügen, Tratsch der Mitbürger ausgesetzt. Bis eines Tages ein entfernter, attraktiver Cousin mit gierigen Absichten auftaucht und sich die Sache zuspitzt...

„We Have Always Lived In The Castle“ ist eine Buchverfilmung, wirkt (wenn dann) eher metaphorisch und hätte mich kaum mehr langweilen können. Und dass trotz massiver Talente wie Daddario, Farmiga, Glover und Stan, die ich allesamt gerne sehe und die beschwingt, beherzt aufspielen. Doch es bringt alles nichts, wenn die Geschichte einfach unfassbar auf der Stelle tritt, das Prädikat Horror oder gar nur Grusel vollkommen gelogen ist, alles dermaßen staubig, prätentiös und bieder daherkommt, dass einem Hören und Sehen vergeht. Außerdem gibt’s hintenraus noch gehörig Overacting zu sehen, von den genannten Leuten, die es eigentlich so viel besser können. Alles hat wenig bis keine Konsequenzen, Spannung will nie auch nur ansatzweise aufkommen. Einen eleganten Score oder glaubhafte, gotische Sets sucht man ebenso vergebens. Die Figuren gehen einen nichts an. Der Bund der Schwestern wirkt erzwungen und aufgesetzt. Alles arbeitet auf den (größtenteils metaphorisch und gesellschaftlich gemeinten) Titel hin - was ich als einfach nur lächerlich und unausreichend bezeichnen muss. Das selbst als freche Mogelpackung abzutun, wäre noch zu freundlich. „We Have Always Lived In The Castle“ ist nicht der Rede wert und mit die größte Talentverschwendung der letzten Jahre. Unglaublich. Magerquark. Völlig an mir vorbei. Erstaunlich ereignislos. Das Telefonbuch zu lesen ist spannender und lohnenswerter. Ein Ärgernis. Und noch nichtmal optisch wirkungsvoll oder adrett. Einfach unverschämt aufgeblasen und nichtssagend. Mir zumindest. Ein blasiertes Mysterium, das keine Zeit- oder Geldinvestition wert ist. 

Fazit: ein lähmender Fehlschuss! Erst recht wenn man sich das Talent und die Schönheit anguckt, die am Start sind. Eine exquisite Enttäuschung, liebreizende Langeweile. Prätentiöse Zeitverschwendung. Wenn ein Mann lieber auf sein Handy statt auf Frau Daddario guckt, dann weiß man, dass etwas gehörig schief läuft... 

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