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8

Man sieht ja viel, ob nun Gutes oder Schlechtes. Vieles davon bleibt gesehen, wird aber vergessen. Dieses Werk hingegen brennt sich ein und hebt sich vom grauen Brei der großen Masse ab. Anfänglich glaubt man, sich in einem Trip zwischen Arthouse und Mistery zu befinden. Doch was etwas ungeordnet wirkt, beginnt nach einer Weile immer deutlichere Formen anzunehmen, nur um ganz plötzlich und unvermittelt über den Haufen geworfen und um hundertachtzig Grad gedreht zu werden. Dieser Film ist eine Irrfahrt voller unvorhersehbarer Wendungen und Überraschungen, die beinahe etwas an einen Fitzek-Thriller erinnert und zudem exzellent in Szene gesetzt ist. Definitv nichts zum Hirn Abschalten und Zurücklehnen, wohl aber zum Fixieren, gespannt Verfolgen und nicht so schnell wieder Vergessen. Kurz: Ein Crime-Thriller der besonderen Art, der eine voreilige Beurteilung des Gesehenen mit ungeahnten Twists kontert. Absolut genial!

8

„Do you know what ph****ing is?“

Der Film sei schwer vermarktbar, hieß es, weil etwas über den Inhalt zu verraten einem Spoiler gleichkäme. Da ist was dran und das ist wohl die Crux eines cleveren Drehbuchs.
I SEE YOU spielt von Anfang an mit unseren Genre-Erwartungen, setzt durch Andeutungen, vor allem aber Auslassungen ein Kopfkino in Gang, das parallel zum Film auf der Leinwand abläuft und doch immer wieder in die Irre geführt wird. Was sehen wir in I SEE YOU: einen Spukfilm, einen Ermittlungsthriller oder beides? Nach etwa der Hälfte des Films bringt ein Perspektivwechsel mehr Klarheit. Nur, um uns gleich darauf mit Twist um Twist wiederholt den Boden unter den Füßen wegzuziehen.
Manch einem mag die Geschichte im Nachhinein zu konstruiert erscheinen – aber war sie das in THE USUAL SUSPECTS nicht auch?

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