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Mit einem deutlich geringerem Budget schmiss man drei Jahre später die Fortsetzung hinterher. Nach dem Gesetz der Serie ist "Running Out 2" natürlich um einiges schwächer als der Vorgänger und das obwohl hier auch wieder Paul Lynch Regie führte. Der hauptsächliche Serienregiesseur übernahm zuletzt selbst eine Rolle als Darsteller, seinen letzten Film inzenierte er 2003. Lynch dürfte zumindest jedem Horrorfan ein Begriff sein, durch den 80er Jahre Kultstreifen "Prom Night".

Sharon Bell (Shannon Tweed) hat sich mittlerweile ganz der Schauspielerei gewidmet. Mit Regisseur Jack (Bruce Payne) dreht sie gerade an einem Actionfilm. Nach Drehende besucht sie ihre jüngere Schwester Bobbi (Jayne Heitmeyer), welche in einer Kunstgalerie arbeitet. Dort findet bald eine ganz besondere Ausstellung statt, dazu wird eine wertvolle Statue aus der Nazizeit angeliefert. Genau an diesem Relikt hat der Deutsche Erich Dengler (Lance Henriksen) Interesse. In der Figur befindet sich nämlich eine Ampulle mit einem speziellen Nervengift. Darum überfällt er mit seiner Terroristentruppe kurzerhand die Galerie. Aber die anfänglichen Geiseln schlagen bald zurück und ganz besonders Sharon durchkreuzt Dengler´s Pläne. Mit einer Nervengiftbombe hat er das Museum schon zur Todesfalle gemacht und die Zeit bis zur Detonation ist knapp.

Das Besondere hier ist eigentlich nur der Schauplatz an dem der B-Die Hard Rip Off stattfindet. Nämlich in einer Art Museum. Der Raum hier ist wesentlich beengter als im Vorgänger. Es gibt weniger Verstecke und die Terroristen haben ihre Opfer schneller aufgespürt. Leider hat man die Anzahl der Killer noch einmal verkleinert. Schon im Erstling war die Anzahl zu gering, hier ist es noch übersichtlicher. Wie oben schon erwähnt war das Budget wesentlich geringer. Daher wird hier nur ein bisschen Inneneinrichtung demoliert und richtige Explosionen gibt es gar nicht zu sehen. Aber man muss auch posiitiv anmerken, dass noch kein Actionfilm eine Galerie als Kulisse genommen hat, immerhin mal ein netter Einfall, denn der Rest läuft ganz nach Schema F.

Es dauert mal wieder ein Weilchen bis die Terroristen zuschlagen, das Eindringen ins Museum ist lange nicht so brutal wie im Erstling. Hier muss nur ein Wachmann gekillt werden und man ist schon drin. Der anfangs freundliche Eric Dane entpuppt sich bald als Sohn eines Nazis und sein Vater selbst hat das Nervengift in die Statue gepackt. Bald ist das Gift gefunden, natürlich wird auch gleich ein Exempel statuiert und die Szenen erinnern nicht zu Unrecht an "The Rock". Auch hier beginnt der menschliche Körper aufzuplatzen und man verblutet ganz langsam. Man könnte es fast einen Goreeffekt nennen, da der langsame und grausame Tod zwar hektisch geschnitten wurde, aber dennoch ziemlich blutig von Statten geht.
Auch sonst fallen die wenigen Konflikte doch recht hart aus, aber der Bodycount ist viel zu niedrig. Man kommt insgesamt vielleicht auf zehn Tote. Die kleinen Schusswechsel sind ordentlich in Szene gesetzt und lassen auch den Ein oder Anderen blutigen Einschuss zu. Natürlich darf auch gefightet werden, aber richtig spektakuläre Moves sind hier nicht vorhanden. Man poliert sich gegenseitig gut den Riechkolben und ganz besonders ein Terrorist erweist sich als "Steh auf Männchen" und verfolgt Sharon den ganzen Film hindurch. Auch der kurze Fight, als Sharon gegen die Freundin von Dengler kämpfen muss, ist gut gelungen. Aber nicht nur Sharon, sondern auch ihre Schwester Bobbi und Regisseur Jack wehren sich mit selbstgebastelten Vorrichtungen, daneben bahnt sich zwischen den Beiden eine kleine Romanze an, welche Lynch aber nie richtig zur Geltung kommen lässt.
Und so hetzt man sich, wie schon beim Erstling vorwiegend in der zweiten Hälfte, durch das kleine Museum, ab und an mal eine Konfrontation, wobei wieder zu wenig Action vorhanden ist. Aber langweilen tut man sich trotzdem, leider gibt es aber auch keinerlei Höhepunkte. Mit Spannung ist hier nicht viel los.

Shannon Tweed darf wieder die Heldin Sharon Bell mimen, welche diesmal aber nicht allein in den Kampf geschickt wird. Gegen ihre Schauspielkollegen kommt sie aber nicht an, daher wirkt ihre Vorstellung im Vergleich etwas blass. Lance Henriksen macht einen guten Job, aber er kann wesentlich mehr. Zudem ist sein Charakter nicht gerade der Hellste. Dies wird vor allem im Finale überdeutlich, dass seine Flucht aus dem Museum, mehr als nur grottenschlecht geplant war. Bruce Payne (Passagier 57) ist als Fiesling besser, aber auch die Rolle des mittelmäßigen Regisseurs steht im gut. Jayne Heithmeyer als Sharon´s Schwester ist ebenfalls ordentlich. Zwischen den Beiden herrscht zu Beginn natürlich wieder Streit, aber die Wogen glätten sich, Klischee mal wieder erfüllt.

Gegen das Original fällt die Fortsetzung nur mäßig aus. Aber Lynch inszeniert recht gut, die Action kommt ziemlich hart daher und Unterhaltungswert besitzt dieser durchschnittliche B-Actioner immer noch.

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