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Ein kleines brasilianisches Dorf, weit abgelegen in der Pampa, ein paar Jahre in der Zukunft. Wasser ist knapp, die Menschen sind arm & genügsam, sie sind mit ihrem Leben zufrieden. Und so unterschiedlich sie auch sein mögen, sie halten zusammen. Das ist auch bitter nötig, denn: Eines Tages wird der Wassertruck beschossen, die Bewohner einer ein paar Meilen entfernten Farm werden ermordet, das Telefonnetz ist tot & das Dorf selbst ist auf dem Satellitenbild nicht mehr vorhanden. Was zur Hölle geht da vor?

Ein bockstarker, sich sehr langsam aufbauender Mix aus Thriller, Drama, SciFi & Action, inszeniert als harter Western mit leichtem Walter-Hill-(zu-seinen-Glanzzeiten)-Vibe. Kompromisslos, stimmungsvoll, packend & mysteriös, bleiben die Hintergründe doch weitgehend im Dunkeln. Das Dorf-Milieu wird authentisch eingefangen, die Figuren sind toll skizziert, die Schauspieler haben Charisma & wenn die Action beginnt, entwickelt sich rasch ein so starker Sog, dass man es nicht wagt, wegzuschauen.

Das ist gut so, denn wenn man im falschen Moment wegguckt, verpasst man einen der heftigsten & grandiosesten Headshots der letzten Jahre. Eine kleine, dreckige, staubige, recht geradlinige Perle, mit Druck & Power serviert, ein exzellenter Genre-Mix, den man nur schwer in eine Schublade packen kann. Wer immer noch nicht überzeugt ist, zwei Karten habe ich noch in der Hinterhand. Das Herz-Ass Sônia Braga & den Joker Udo Kier. Letzterer sticht immer (noch).

8,5/10

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