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Der Motorraddieb Zenong erschießt versehentlich einen Polizisten und taucht in einem Kriminellenghetto unter, das bald schon von Zivilpolizisten infiltriert wird. Yi‘nan Diaos Melange aus Milieustudie und Gangsterfilmmeditation lebt ganz klar weniger von der Handlung als von Bildern, Farben, Schattenspielen, Blicken, Bewegungen. Mehrmals verfolgen wir die Protagonisten minutenlang dabei, wie sie durch die Straßen der Stadt tigern, immer mit dem Blick auf mögliche Beschattungen, Verfolgungsjagden im Schrittempo. Und dann eine Tanzeinlage zu Boney M. Spannend sind hier höchstens die Bildkompositionen. Die Action ist reduziert und stilisiert, extreme Brutalität wird surreal dargestellt, ein Gabelstapler und ein Regenschirm brennen sich ins Gedächtnis. So zieht sich der Film bis zum nicht guten, aber doch schönen Ende, wobei die Atmosphäre etwas unter der flachen deutschen Synchro leidet. Fazit: Asia-Arthouse für geduldige Schöngeister.

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