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Mit "Das Phantom von Soho" und anderen Gruselkrimis, versuchte Bryan Edgar Wallace in die Fußstapfen seines Vaters zu treten. Dies gelang ihm auch recht gut, jedoch fehlt seinen Geschichten der letzte Schliff und es ist wesentlich einfacher den Mörder zu benennen. Trotzdem wurden auch Bryans Novellen verfilmt und zwar im selben Stil wie die seines Vaters verfilmt wurden. Regisseur Franz Josef Gottlieb (Das siebente Opfer, Die Gruft mit dem Rätselschloss) bringt genügend Erfahrung mit, trotzdem erwartet den Zuschauer nur ein durchschnittliches Vergnügen.

Im Londoner Stadtteil Soho geht ein Killer um, der seine Opfer ersticht und ihnen dann einen Umschlag zuschiebt, in dem sich Geld befindet. Chef Inspektor Hugh Patton (Dieter Borsche) und Sergeant Hallam (Peter Vogel) stehen vor einem Rätsel. Alle Morde geschehen in der Nähe eines Amüsierbetriebes, namens "Sansibar". Auch die Kriminalautorin Clarinda Smith (Barbara Rütting) zeigt großes Interesse an der Mordserie. Bald stellt sich heraus, dass alle Opfer des Phantoms mit einem Schiffsuntergang, der sich vor Jahren ereignete, in Verbindung stehen.

Die kultige Inszenierung verwendet man auch bei den Verfilmungen von Bryans Novellen, sind sie auch denen seines Vaters recht ähnlich. Erst geschieht ein Mord, dann folgt die Titelmelodie, welche hier ein absoluter Ohrwurm ist. Natürlich spielt auch dieser Krimi wieder im ungemütlichen London und zwar im Stadtteil Soho, dem Amüsierviertel Londons. Das Herz des Nostalgikers darf hier zu Recht höher schlagen, denn die zahlreichen Räumlichkeiten vermitteln den Charme der 60er Jahre. Nur die dunklen Gassen von Soho, sehen zu sehr nach einer Studiokulisse aus. Für damalige Verhältnisse, zeigt Gottlieb viel nackte Haut, denn Großteile des Films spielen in- und um die Sansibar herum. Das Phantom passt seine Opfer meist in den dunklen Gassen ab. Man sieht nur die goldenen Handschuhe und ein blitzendes Messer, welches kurz darauf im Körper des Opfers steckt. Die Morde hat Gottlieb recht gruselig in Szene gesetzt, mehr als ein durchschnittliches Spannungsniveau wird aber nicht erreicht.

Der Verdächtigenkreis dürfte auch größer sein, weshalb die Identität des Phantoms keine richtige Überraschung darstellt. Wer genau aufpasst, für den kristallisieren sich drei Verdächtige heraus. Zwei davon segnen das Zeitliche. Trotzdem sind die Ermittlungen des Chef Inspektors recht unterhaltsam, das Geschehen wird von seinem etwas vertrottelten Assistenten Hallam deutlich aufgelockert. Selbst der Chef von Scotland Yard höchstpersönlich, ist in die Ermittlungen involviert. So stellt man schnell fest, dass alle Opfer in Verbindung mit einem Schiffsunglück stehen und dass es hierbei nicht nur Geld geht. Zwischendurch darf sich Patton mal eine Prügelei mit einem Verdächtigen liefern, nur das Finale kommt enttäuschend spannungsarm daher und ist viel zu kurz geraten.

Unterhaltsamer Gruselkrimi, dessen Plot zu leicht zu durchschauen ist. Die Darsteller sind passabel. Bryans "Der Würger von Schloss Blackmoor" ist wesentlich besser gelungen.

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