Wuxia at its most EPIC
Von "Tiger & Dragon" über "Die 36 Kammern der Shaolin" bis zu den Bruce Lee-Klassikern - mit "A Touch of Zen" schuf King Hu den Wuxia-Klassiker überhaupt und einen der unumstößlichen Grundpfeiler eines Genres. Dieser Film tat vielleicht mehr als jeder andere, um den Eastern auf die filmische Landkarte zu setzen. Künstlerisch wertvoll, kämpferisch spektakulär, menschlich weise. King Hu's Vorname passt zu ihm und seinem filmischen Schaffen. Dies ist sein Magnus Opus und wird nur vom ebenfalls legendären "Dragon Inn" und dem sehr kurzweiligen "Come Drink With Me" flankiert.
Ansonsten steht dieses 3-Stunden-Epos alleine auf der obersten Stufe des filmischen Schaffens Chinas. Die langwierige aber auch lohnende und mehrere Hauptfiguren umspannende Geschichte handelt von Ehre, Strategie, der Erleuchtung und sogar der menschlichen wie spirituellen Reifung. Eine flüchtende Frau trifft auf einen ziellosen Maler und kämpfende Mönche, die ihr gegen die Palasttruppen im Rücken helfen...
"A Touch of Zen" bietet ein paar stilbildende und noch immer spektakuläre Kämpfe. Doch am meisten im Kopf bleiben die hervorragend gezeichneten Figuren, das psychedelische Finale und die komplette feudale, spirituelle und spannende Atmosphäre hängen. Alle Figuren durchlaufen drastische Wandlungen, am besten zu erkennen am einst hilflosen Maler, der im Laufe der Geschichte seinen Platz im Leben und seine innere Stärke findet. Doch auch die Frauenfigur ist seiner Zeit mehr als voraus und beeindruckend stark, selbstständig und kraftvoll.
Ein Film voller Schönheit und Kraft, Schnelligkeit und Ruhe, Natur und Menschsein, Kampf und Kontrolle, Blut und Gefühl, Tradition und Innovation, Gewitter und Schwerterklirren. Gegensätze halten sich hier elegant die Waage und die drei Stunden könnte man kaum besser investieren. Eine filmische und geistige Reise, die einem nicht nur die chinesische Kultur, Kampfkunst, den Buddhismus und Eastern näher bringt sondern einen auch persönlich weiterbringen kann. Als Filmfan und als Mensch.
Fazit: hätte King Hu nur diesen Film gemacht, wäre er trotzdem der wichtigste aller Regisseure des Wuxia-Genres. "A Touch of Zen" kann, nein muss man fast Stunde Null & beeindruckende Grundausbildung nennen! Eine kämpferische Parabel gegen die Spirale der Gewalt.