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"Kabir Singh": Intensiv, aber problematisch

Kabir Singh ist ein Film, der Shahid Kapoor in einer seiner intensivsten Rollen zeigt. Seine Darstellung des emotional instabilen und obsessiven Kabir ist zweifellos beeindruckend und kraftvoll. Kapoor bringt die Zerrissenheit des Charakters perfekt auf die Leinwand und macht die Verzweiflung und den Widerspruch zwischen Kabirs Intelligenz und seinen destruktiven Handlungen greifbar. Kiara Advani als Preeti spielt die stille, zurückhaltende Geliebte mit Sensibilität und einer gewissen Tiefe, auch wenn ihr Charakter von der Handlung stark eingeengt wird.

Die Musik von Kabir Singh, insbesondere der Song "Bekhayali", hat großen Anklang gefunden und trägt wesentlich zur emotionalen Atmosphäre des Films bei. Die Stücke unterstreichen die dramatischen Höhen und Tiefen der Handlung und sind ein Höhepunkt des Films.

Dennoch bleibt Kabir Singh nicht ohne Kontroversen. Die Art und Weise, wie der Film Kabirs gewalttätiges und besitzergreifendes Verhalten gegenüber Preeti darstellt, wird von vielen als problematisch angesehen. Die glorifizierte Darstellung toxischer Männlichkeit und die fehlende Auseinandersetzung mit den Konsequenzen seines missbräuchlichen Verhaltens wirft ethische Fragen auf. Der Film lässt Kabirs Handlungen oft unreflektiert, was zu einer romantischen Überhöhung führt, die fragwürdig erscheint.

Trotz dieser Kritik bleibt Kabir Singh ein intensives Filmerlebnis, das den Zuschauer emotional mitreißt. Die schauspielerischen Leistungen und die musikalische Untermalung sind außergewöhnlich, doch die Botschaften des Films könnten für viele problematisch wirken. Er fasziniert und verstört zugleich, was ihn zu einem der kontroversesten Bollywood-Filme seiner Zeit macht.

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