Review

Don't Do Drugs… Near Jupiter! 

Wie eine Mixtur aus Krimi, Sci-Fi, minimal Horror und dem Kern einiger Western kommt „Outland“ daher, in dem ein mächtiger und einzigartiger Sean Connery in der fernen (und doch verranzten) Zukunft einen Polizeichef auf einer Jupiter-Forschungsstation mimt - und dabei nach etlichen mysteriösen Todesfällen einer Verschwörung der Leitung des Komplexes auf die Schliche kommt, die ihn selbst und eine befreundete, schroffe Ärztin in Lebensgefahr bringt…

„Outland“ hat diesen dreckigen, gebrauchten Sci-Fi-Look, diese klaustrophobische Atmosphäre, wie nicht nur Ridley Scott sie einst liebte, sondern ich auch. Ohne dabei ein reiner Abklatsch zu sein, weder von „Alien“ noch von seinen Westernvorvätern. Der Krimiplot ist okay, nichts allzu Verlockendes. Trotz platzender Köpfe in Raumanzügen. Das Finale als Duell mit tödlicher Ansage hat es eher in sich und ist wohl der Grund für die vielen „High Noon“-Vergleiche. Doch viel mehr konnten mich Details und einzelne Rhythmen richtig überzeugen und faszinieren. Connerys Aura, Stimme, Männlichkeit natürlich. Und das ohne allzu großes Machogehabe. Seine Beziehung zur Ärztin hier, ohne diese zu seinem Love Interest zu machen. Starke Frauenrolle, ohne diesen Fakt je höher zu halten, als er gehalten werden muss. Sowas sollte schon längst Selbstverständlichkeit sein - ist es aber gefühlt noch weniger als damals. Die Kulissen sind hochwertig, das einsame und abgewrackte Feeling kommt gut rüber. Die „Red Faction“-Videospiele lassen grüßen. Man will da genauso weg wie Connerys Figur. Aber für seine Laufzeit habe ich Connery auf diesem (reißerisch und irreführend untertitelten) „Planet der Verdammten“ gerne begleitet. 

Fazit: Connerys Präsenz, klasse Bauten, Sets und Matte Paintings, irgendwo zwischen „Alien“ und „High Noon“… „Outland“ ist vielleicht nicht sonderlich originell, aber er funktioniert tadellos und in Summe vielleicht sogar besser als seine Einzelteile vermuten lassen. Ziemlich intensiv und hochwertig. Kann man wenig mit falsch machen für einen Videoabend mit Papa, Onkel, Kumpel oder Opa. 

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