Review

Story:
Um die offenen Küstenabschnitte Südkoreas gegen heimlich einfallende Nordkoreaner zu sichern, wurde eine bewachte Grenze entlang der Ufer gezogen. Bewacht wird dieser Wall vom 23. Coast Guard Platoon, einer Armeeeinheit, deren einziger Zweck es ist, die Augen nach Eindringlingen offen zu halten und gegebenenfalls mit militärischer Gewalt zu handeln. Der Befehl ist eindeutig: Jegliche Personen im Sperrgebiet sind zu erschiessen.
Der Soldat, der einen Spion bzw. Feind erwischt, dem gebührt viel Ehre und eine Belohnung (meist Sonderurlaub). Wer ihn entwischen lässt, wird hart bestraft.
Der Soldat Kang gehört zu den ehrgeizigsten Männern. Er trainiert hart und oft alleine, während die anderen pausieren, zocken oder Fußball spielen.
In einer stillen Sommernacht ist es dann soweit. Kang hält alleine an einer Position Wache und eröffnet das Feuer und schießt auf einen jungen Mann, der sich am Rande des Kliffs mit seiner Freundin geliebt hat.
Spoiler:
Besonders heftig dann die Szene: der verwundete will sich ins Wasser schleifen. Kang will ihn nicht entkommen lassen und wirft ihm eine Granate zu, welche den Mann in Stücke reißt und seine Freundin heult voller entsetzen und umklammert einen abgerissenen Arm ihres Freunds.
Ab nun ist weder für die Freundin, die den Tod ihres Freunds nicht verkraftet und verrückt wird, noch für Kang das Leben normal. Obwohl er für seine Tat ausgezeichnet wird - er hatte ja nur seine Pflicht getan und den Befehl ausgeführt - verliert auch er immer mehr den Verstand, wird unzurechnungsfähig und schlussendlich aus der Einheit ausgeschlossen. Dennoch zieht es ihn weiter zum Ort der Tat, genau wie die junge Frau Mee-young. Doch nicht Rache oder Sühne bestimmen ihr gemeinsames Schicksal, sondern etwas weitaus tragischeres...
Spoiler:
Kang will seinen Dienst wieder antreten, doch man lässt ihn nicht, was seine Situation nicht verbessert. Mee-young sucht verzweifelt ihren Freund und lässt sich dabei von sieben Soldaten, u.a. dem Anführer flachlegen. Bis sie schwanger ist und ihr Bruder, der sich immer um sie kümmert, das herauskriegt und Buße verlangt, wenn er nicht vors Militärgericht gehen soll.


Kritik:
Kim Ki-Duk ist mit seinem 8. Film "The Coast Guard" wieder ein bildgewaltiges, koreanisches Stück Filmkunst gelungen. Ein bitterböses Szenario, welches keineswegs unvorstellbar ist, unterstützt durch atemberaubende Bilder voller Leid, Tragödien und Gewalt, 2 Hauptcharaktere, mit denen man mitleidet und sie irgendwie verstehen kann und zum Nachdenken anregt.

Schauspielerisch haben mich nur die beiden Hauptcharaktere Kang und Mee-young richtig überzeugt. Die Rollen waren auch anspruchsvoller als die der anderen.
Technische Gesichtspunkte: Kameraführung weiß wieder zu gefallen, aber Bild und Ton auf der DVD lassen teils doch Wünsche offen. So vermisst man doch etwas an Bildschärfe und einen besseren Kontrast. Beim Ton hört man überwiegend den Center.

Wieder einmal ein sehr ungewöhnlicher Film, der wohl vor allem Fans von Filmen aus dem fernen Osten gefallen könnte, aber auch diejenigen, die sich gerne mal Filme ansehen, die nicht aus dem Mainstream stammen. Das Szenario ist glücklicherweise noch nicht so verbraucht, denn The Coast Guard ist kein typischer Kriegsfilm, wie vielleicht erst das Cover vermuten lässt.

Film: 9/10

Details
Ähnliche Filme