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Eine Schülerin springt in den Tod, ihr letztes Theaterstück, das sie schrieb, wollen ihre Mitschüler im Gedenken an sie an der Schule aufführen. Während der Proben zu "Der Engel mit den blauen Augen" ereignen sich jedoch Morde unter den Beteiligten und einige Schüler entdecken ein Geheimnis in der hiesigen Datenbank, die sie mal so nebenbei knacken. Die mysteriösen Einträge scheinen im Zusammenhang mit den Verbrechen zu stehen, neben allerlei Kulturverweisen aus dem Abendland macht sich die christliche Prägung in diesem unasiatischen Japanthriller breit. Der Direktor als Pater und das 4. Buch Moses zeugen von der Faszination im Land mit den wahrscheinlich meisten Mozartpreisen, was nervtötend und langweilend zugleich ist. Kirchliche Trauerfeier und eine romantische Liebesgeschichte aus den 20ern, die es zu ergründen gilt, vorweg und als sich dann endlich die Morde ereignen, reicht das bestenfalls zu einer Art "Tatort" mit etwas Polizeiarbeit. Unterschwellige Männerfantasien von Schulmädchen, die ihre älteren Lehrer anhimmeln, machen nichts besser, da hilft es auch kaum, kurzerhand einen dubiosen Geheimbund und etwas Internetgrusel in den laschen Krimi zu integrieren, wenn die Story und die Darsteller so plump sind. Mit den entsprechenden Morden vor laufender Kamera hätte man den Theaterproben vielleicht wenigstens noch einen annehmbaren Slasher wie "Stage Fright" etwa abgewinnen können, so ist ein lauwarmer Thriller herausgekommen, bei denen die einen Zuschauer zur Halbzeit bereits eingeschlafen sein dürften, während sich die anderen tapfer (doch unnütz) durch die moralisierend idiotische Story quälen. Die einzigen, kleinsten Lichtblicke sind wirklich klein und zudem noch Versatzstücke, die der Asienfan schon bis zum Erbrechen kennt, positiv hervorzuheben ist an dieser pomadigen Schmonzette kaum etwas, es sei denn, passend zum öden Geschehen Debussy als Filmmusik, wenn man es denn mag. Die Romantikzeitsprünge erinnern an den genau so doofen "The Circle - Reinkarnation Eines Kannibalen", beide sind überflüssige Streifen. Regisseur Tetsuo Shinohara kommt nun einmal aus dem Genre Drama und versteht es sichtlich nicht, dies zu verheimlichen.

Fazit: Thrillerdrama an katholischer Schule, brav vom Anfang bis zum Ende. Moralisierend aalglatter Mist, Finger weg. 2/10 Punkten

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