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Bei diesem 1981 entstandenen TV-Film haben wir es mit einem wirklichen Meisterwerk des Gruselfilms zu tun - ein echtes Kleinod und den ersten Spielfilm, in welchem eine Vogelscheuche die unheimliche Hauptrolle spielen sollte.

Außergewöhnlich an diesem Film ist die Tatsache, dass es sich eben gerade nicht um einen blutrünstigen Horrorstreifen handelt, bei dem das Blut spritzt und alle paar Minuten irgendwer sein Leben aushauchen muss (natürlich auf brutalst mögliche Weise). Das Jahr 1981 hatte dem eingefleischten Slasher-Fan durchaus blutrünstiges zu bieten.
Doch hier wird tatsächlich eine Geschichte erzählt, welche niemanden kalt lassen wird und die den Zuschauer wahrhaftig in ihren Bann zieht.
Die kleine Marylee und der geistig behinderte liebenswürdige Bubba sind die besten Freunde und verbringen viel Zeit beim gemeinsamen Spiel. Dies wird von einigen Bewohnern der kleinen Stadt argwöhnisch beobachtet - sie halten Bubba für gemeingefährlich und wünschen sich kaum etwas sehnlicher, als ihn loszuwerden. Als Marylee und Bubba eines Tages wieder gemeinsam unterwegs sind, geschieht etwas Schreckliches: Das kleine Mädchen wir von einem Wachhund angegriffen und verletzt. Obwohl Bubba es ist, der das Mädchen gegen den Hund verteidigt und ihr dadurch das Leben rettet, sieht er sich plötzlich der vom Briefträger Hazelrigg angeführten Meute des Kleinstadtmobs ausgesetzt, die Bubba verdächtigen, das Kind so zugerichtet zu haben. Sie hetzen ihn kreuz und quer durch die Gegend und finden ihn schließlich auf einem Feld, wo er sich als Vogelscheuche getarnt versteckt hält. 
Es folgt eine der grausamsten Szenen des ganzen Films: Der wehrlose Bubba wird entdeckt und von Hazelrigg und seinen Gefolgsleuten auf brutale Weise zur Strecke gebracht. Das anschließende gerichtliche Untersuchungsverfahren endet damit, dass die Männer freigesprochen werden und einer Haftstrafe entgehen. 
Nun allerdings beginnt für Hazelrigg und seine Freunde das wahre Grauen, denn es scheint so, dass Bubba in Gestalt einer Vogelscheuche sich bitter rächt...
Der Film ist von der ersten bis zur letzten Minute spannend und bewegend. Er verzichtet auf die Darstellung exzessiver Gewalt - und steigert so das Grauen beim Zuschauer.
Die Geschichte wird völlig ohne jede Hektik erzählt, die Charaktere der Hauptpersonen sind gut gezeichnet und werden von einem sehr guten Cast hervorragend dargestellt.
Durch die kontinuierlich aufrechterhaltene Spannung entstehen keine Längen in der Handlung, so dass sich der Zuschauer über knapp 90 Minuten hervorragend unterhalten fühlen kann.
"Dark night of the Scarecrow" ist wirklich ein hervorragender Film für alle, die den Gruselfilm der alten Schule lieben und die einen guten Horrorfilm nicht  nach der Anzahl der verstümmelten Leichen oder dem vergossenen Blut messen.
Eine echte Empfehlung! Diesen Film muss man gesehen haben!
(10/10)

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