Gruber und Schaller können sich gegenseitig nicht ausstehen, und aus dieser Feindschaft wird schnell Hass. Glühender Hass. Hass bedeutet, seine eigene Brust dem Gewehr des anderen zu präsentieren. Entweder ist der andere ein Feigling, oder ein Mörder, aber er hat in jedem Fall verloren. Die Ehre ist wichtiger als das Leben, und die eigene Familie muss dahinter völlig zurückstehen. Es ist nur folgerichtig, dass die Geschichte mit einem Duell endet. Mann gegen Mann. Zwar nicht mittags um 12 auf der Hauptstraße, aber fast …
Und mittendrin, zwischen diesen beiden Ranchern Clan-Oberhäuptern Mafia-Dons Wirtshausbesitzern muss der Otti Fischer als Benno Berghammer als Bulle von Tölz in einem Mord ermitteln. Der Sohn vom Schaller ist tot, und er war ja so unschuldig. Ein Lump. Ein Wilderer. Eine niederträchtige Sau. Ein wunderbarer Mensch. Benno und Sabrina haben es dieses Mal überhaupt nicht leicht, die Wahrheit zu ermitteln in einem Benzin-Feuer-Gemisch aus Hass und Eifersucht. Vielleicht macht die Geschichte deswegen solche Bocksprünge, werden die Dialoge deswegen oft so laut durch die Gegend gebrüllt, und wird Auto gefahren wie halt in Oberbayern Autos so gefahren werden: Im Schweinsgalopp und ohne Rücksicht auf Verluste durch die Prärie zwischen Bad Tölz und irgendwelchen abgelegenen Almen, wo sich nur noch Indianer und Wilderer ein Stelldichein geben, die Sheriffs aber schnell einmal deplatziert wirken (außer dem Deputy Pfeiffer, der Marshall Benno in einer Szene tatsächlich gekonnt deklassiert!). Benno verliert mittendrin irgendwann mal die Lust auf den Fall und stänkert nur noch vor sich hin; Sabrina, die Preußin, fragt sich ernsthaft in welchem Jahrhundert sie gerade gelandet ist; und der Zuschauer muss zwischen einer Romeo und Julia-Geschichte einerseits und einem krachigen B(ajuwarischen)-Western andererseits versuchen, die Orientierung nicht völlig zu verlieren. Mehr Sergio Leone und weniger temporeicher Radau hätte diesem Wildwest-Spektakel deutlich besser zu Gesicht gestanden, aber immerhin muss ich konstatieren, dass praktisch jede der Figuren ein starkes Motiv für den Mord hat, und der wahre Täter dieses Mal nur sehr schwer zu erraten ist. Eine in jeder Hinsicht abwechslungsreiche Folge …