Review

Eine Pyxis ist ein kleines Gefäß, in welchem die Hostien bei der Krankenkommunion transportiert werden. "The Pyx" ist ferner ein eher unbekannter Okkult-Thriller aus dem Jahre 1973, der auf der gleichnamigen Literaturvorlage von John Buell basiert und dessen schlichte Handlung schnell zusammengefasst ist:

Polizeiinspektor Jim Henderson versucht den Tod einer heroinabhängigen Prostituierten aufzuklären, die eines Nachts vom Dach eines Hochhauses stürzt. Seine Ermittlungen werden von brutalen Morden begleitet und führen ihn schließlich zu einer mysteriösen Satanssekte. Noch ahnt Henderson nicht, auf welche Weise sein eigenes Schicksal mit den Ereignissen verknüpft ist.

Trotz einiger okkulter Elemente kann man "The Hooker Cult Murders" (so der etwas aussagefähigere Alternativtitel) kaum als Horrorfilm bezeichnen. Der Film schleppt sich in sehr gemächlicher Manier über die Laufzeit von knapp 105 Minuten, wobei jedoch erst in der letzten Viertelstunde der Zusammenhang zwischen dem okkulten Treiben der Sekte und den vorhergegangenen Ereignissen hergestellt wird. Durch die Langatmigkeit der Erzählweise tendiert die gefühlte Laufzeit jedoch eher zu drei, vier Stunden hin.

Zwei Erzählebenen wechseln sich bis zum Ende hin ständig ab. Die Vorgeschichte der Prostituierten Elizabeth Lucy wird mittels zahlreicher Flashbacks erzählt und unterbricht somit immer wieder die gegenwärtige Handlung, welche wiederum die Ermittlungsarbeit der Polizei zeigt. Leider kommt dabei so gut wie keine Spannung auf, da summa summarum nur sehr wenig passiert. Die Darstellung der Vergangenheit von Elizabeth Lucy nutzt dem Film in dramaturgischer Hinsicht wenig, die Krimihandlung wirkt bieder und schleppend inszeniert. Sobald die behäbige Inszenierung in einigen wenigen Szenen etwas an Tempo gewinnt, folgt meistens sogleich eine Unterbrechung in Form einer Rückblende. Zudem wurden einige Szenen einfach zu sehr breitgetreten, wie etwa minutenlange Autofahrten, in denen eigentlich weiter nichts passiert. Im direkten Vergleich dazu stellt eine beliebige Folge von "Starsky & Hutch" Nervenkitzel pur dar!

Karen Black ist wohl wunderschön anzuschauen, jedoch fällt es schwer irgendwelche Gefühle für ihre Rolle (oder auch die der anderen Darsteller) zu entwickeln. Man nimmt halt zur Kenntnis, was da so passiert und das war's. Das Schicksal der einzelnen Charaktere ist einem am Ende genauso egal, wie bereits schon während des Films. Erwähnenswert ist lediglich noch der stimmige, melancholische Soundtrack, der überwiegend aus drei puristischen Folksongs besteht, welche von Karen Black selbst eingesungen wurden und die mich stilistisch sehr angenehm an Josephine Foster oder auch Richard & Mimi Farina erinnern.

Dennoch insgesamt (leider) nur 3,5 / 10.

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