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Bereits mit 17 Jahren drehte B-Regisseur Fred Olen Ray (Biohazard, Alienator) seinen ersten Film, den eher unfreiwillig komischen "Die Todesfarm". Bisher führte er bei gut hundert Filmen Regie, sein erster Actionfilm "Die Vergelter" kann sich wirklich sehen lassen. Mit "Commando Squad" liefert er puren Durchschnitt ab, als große Schlappe kristallisiert sich das ehemalige Playmate Kathy Shower (Tennesse Buck, American Kickboxer 2) heraus, welche hier warum auch immer, stets mit schwarzer Perücke herumläuft. Als Blondchen sieht sie wesentlich besser aus und es würde auch besser zu ihrem schwarzen Leder-Dress passen. Die Gute ist zwar hübsch anzuschauen, doch schauspielerisches Talent sucht man vergebens, hier wäre eine andere Besetzung angebracht gewesen.

Die Drogenfahnderin Cat Withers (Kathy Showers) wird nach Mexiko abkommandiert, um dort einen Drogenring zu zerschlagen. Schon mehrere Drogenfahnder sind dort verschwunden, oder wurden ermordet aufgefunden. Auch Cats ehemaligen Partner Clint Jensen (Brian Thompson) hat es erwischt. Er wird im Basiscamp gefangengehalten und gefoltert. Cat dämmert es langsam, dass ein totgeglaubter Drogenfahnder (William Smith) dieses Drogenkartell anführt. Doch bald gerät auch Cat in Gefangenschaft.

"Commando Squad" ist die Gelegenheit, Brian Thompson (Die City Cobra, Leon) mal in einer guten Rolle zu sehen. Als Gegenspieler macht er eine deutlich bessere Figur, den Drogenfahnder nimmt man ihm bedingt ab. William Smith (Bulletproof, Mit Vollgas nach San Fernando) und Sid Haig (Das Haus der 1000 Leichen, The Devil´s Rejects) geben ein brauchbares Fieslingsgespann ab.
Storytechnisch sieht es dagegen ein wenig schlechter aus, denn diese Drogengeschichte hatten wir in den 80er Jahren zu Hauf. Da gibt es einen Drogenlord dessen Camp sich irgendwo in der Einöde befindet und dank einer undichten Stelle konnte er bisher noch nicht verhaftet werden. "Commando Squad" lässt seine zwei Hauptcharaktere erst am Ende zusammenkommen, vorher geht Jeder eigene Wege.

Clint versucht einen Drogendeal zu inszenieren, doch der geht in die Hose. Dabei stirbt seine Partnerin und er gerät in Gefangenschaft. Im Camp wird er ein wenig gefoltert, Drogenboss Morgan Denny versucht ihn auch zu rekrutieren. Nebenbei nimmt Cat eine Drogengang in Los Angeles hoch, wird von ihrem Boss nach Mexiko geschickt und muss dort erstmal das Camp ausfindig machen. Dabei bleibt "Commando Squad" stets vorhersehbar und die Action zu knapp bemessen. Immerhin serviert uns Ray die ganze Palette. Von Verfolgungsjagden, über Shootouts, bishin zu kleinen Keilereien. Wobei letztere auch etwas zu kurz kommen. Wie bei Ray üblich hauen diese Sequenzen kaum vom Hocker. Alles ist solide inszeniert, jedoch ohne Höhepunkte. Cat und Clint geben bei den Schießereien immer leichte Beute ab, doch ihre Gegner zielen unheimlich schlecht, während bei unseren Helden fast jeder Schuss sitzt. Der Bodycount ist mittelmäßig, ein paar blutige Einschüsse gibt es gratis dazu. Doch Ray geizt nicht mit Sachschäden, so werden einige Autos zu Schrott gefahren und das ganze Camp darf im Finale in einem großen Feuerball verglühen. Die Pyrotechnik ist nicht von schlechten Eltern, auch die Autoverfolgungsjagden sind ordentlich gefilmt. Nicht mal auf einen Endkampf braucht man verzichten.

Doch gerade die erste Halbzeit ist unheimlich zäh geraten. Bei der Einführung beider Hauptfiguren darf es gleich rasant zugehen, bevor "Commando Squad" in Geschwätzigkeit versinkt. Mittig kann Ray das Tempo etwas steigern, doch erst in der letzten halben Stunde, hat der Film den nötigen Drive. Gut gelungen sind ihm die Sets, wie schon bei "Die Vergelter" bringt Ray diesen besonderen Touch der 80er Jahre sehr gut zur Geltung. Der Score rockt, bietet die nötige Abwechslung und harmoniert gut mit dem Geschehen.

Die Story ist vom Reißbrett, die Darsteller nicht unbedingt das Gelbe vom Ei, "Commando Squad" ist ein typischer Fall für den Durchschnitt. Vorhersehbar, Höhepunkte bleiben aus, dennoch ist der Unterhaltungswert ordentlich und eine gelungene Atmosphäre will man diesem B-Actioner auch nicht absprechen. Die Action macht einen soliden Eindruck, jedoch müsste mehr davon vorhanden sein, gerade in Hälfte eins wäre es dringend notwendig gewesen.

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