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Während Mrs. Baumer die Tokio-Reise vom bedeutend älteren Mr. Baumer zu einem außerehelichen Schäferstündchen nutzt, fliegt das Flugzeug, in welchem Mr. Baumer sitzt, in die Luft - in die Luft fliegen im Sinne von Explodieren. Dank einer großzügig abgeschlossenen Lebensversicherung ist Mrs. Baumer nun eine Million Dollar reicher. Das ruft die Polizei, Erpresser, Liebhaber, Versicherungsdetektive und auch einen schwarz behandschuhten Killer auf den Plan. Und das zieht eine blutige Spur bis ins sonnige Griechenland .

Der Schwanz des Skorpions ist ein wirklich interessanter Giallo aus der Frühphase von Sergio Martino. Ziel der Begierde ist die Auszahlung von einer Mio Dollar aus einer Lebensversicherung, die die Ehefrau mal eben locker mitnehmen und so mit ihrem Lover ein schönes Leben einrichten will. Allerdings merkt man allein schon an der etwas spröden fröhlichen Witwe, das da deutlich mehr hintersteckt und auch noch passieren wird.
Es ist allerdings etwa schwer in die Geschichte reinzukommen. Da haben wir erst die frischgebackene Unsympathenwitwe, die erst von ihrem Ex-Lover erpreßt wird, da sie vermeintlich eine Bombe an Bord des Fliegers brachte, was ihren Mann durch den 90 Grad Sinkflug umbrachte. Der ist aber schnell ermordet, ebenso Witwe nach Geldaushändigung und so ermitteln die Athener Polizei, Interpol und ein Versicherungsagent nach dem/den Mördern und natürlich nach dem Verbleib des auslösenden Zasters.
Das wurde allerdings sehr gelungen gemacht. Martino lenkt seine Geschichte mal hierhin und dorthin, Verdachtsmomente werden gestreut und wieder zerrissen und der Zuschauer ist begierig auf das wer, wann und wo. Die Auflösung ist zwar relativ beliebig und hätte etwas mehr an Pfiff gebrauchen können, aber allein der Weg dorthin läßt alle Wege offen. Ich fand das ganze sogar eher einen traditionellen Krimi, da ich nur die 16er Version anschauen konnte. Die Cops müssen hier richtig columbomäßig ermitteln und die Mordszenen sind vom Blutgehalt mehr als nur entschärft. Am Ende erscheint aber dann wieder alles logisch, das Script stimmt jedenfalls.
Wenn der Martino in Form ist, dann kommt fast immer ein guter Film heraus. Dazu gibt's noch ein paar lustige Kamerawinkel, das man denkt der Fernseher hätte sich verstellt und eine Kriminalgeschichte die mehrere Haken schlägt bis der Täter mit der S/M Ledermaske enttarnt wird. Ganz so mitziehen dabei können die Darsteller zwar nicht, aber wirkliche Ausfälle gibt es auch wiederum keine. Wer Giallos oder Old Style Krimis mag ist hier sicher nicht schlecht beraten.
7/10

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