Fröhliches Durch-die-Wüste-Stiefeln mit David Carradine nach dem atomaren Supergau. Das Auto bleibt schön dabei, vor mumifizierten Mutanten wird trotzdem gewarnt...
Wie viele Mad Max-Kopien sich in der VHS-Mottenkiste eigentlich noch auftreiben lassen, steht wohl in den Sternen. Hier wirkt es, als hätte Fred Olen Ray ein Drehbuch übernommen, dass eigentlich für einen Cirio H. Santiago oder Joe D´Amato bestimmt war. Kurioserweise kam einer der besseren Mad Max-RipOffs dabei heraus: Der Film ist bisweilen recht unterhaltsam und sogar rasant, an manchen Stellen sogar ein wenig frivol und mit wohligem VHS-80er-Trash-Flair versehen, wer damit klar kommt. Die Zusammenarbeit von Fred Olen Ray und David Carradine kann man also als durchaus geglückt bezeichnen - immer unter der Voraussetzung, dass man sich ein Herz für einen gewissen derben Direct-to-Video-Schlock bewahrt hat.
Mehrere Elemente erinnern stark Wes Craven´s "The Hills Have Eyes". Gelegentlich hat die Handlung einen Hänger, manche Szenen wirken völlig überdehnt. Carradine hat nichts anderes zu tun als durch Prärie zu stapfen, um dort Mutanten-Söldner platt zu machen. Allerdings sieht Dawn Wildsmith im SM-Dress wirklich schnuckelig aus. Die Besetzung mit Ross Hagen/Robert Quarry/Michelle Bauer/Brinke Stevens war wohl Pflichtprogramm in jedem zweiten damaligem Fred Olen Ray-Film. Einen abgetrennten sprechenden Gummikopf gibt es als Sprücheklopfer obendrein.
Wer etwas Anspruchsvolleres oder einen richtig guten Actionfilm sehen will, der sucht sich freilich was ganz anderes. Für Trashfans ist "War Lords" nicht ohne einen gewissen Spaßfaktor, wenngleich auch hier noch mehr gegangen wäre. Für knappe 6 von 10 verstrahlten Punkten reicht es aber dennoch.