Mit dem Ermittler-Duo Stoever/ Brockmöller ist meist für beste Krimiunterhaltung gesorgt. Diese Tatort-Episode aber krankt leider am Drehbuch: Unglaubwürdigkeiten, zu versponnene Handlungsfäden und Mängel in der Charakterzeichnung machen "Schüsse auf der Autobahn" zu einem der schwächeren Stoever/ Brockmöller-Tatorte.
Beispiele gefällig?
- Die beiden Hauptkommissare treiben dieses Mal unrealistisch heftige Scherze miteinander, die störend über die sonstigen - immer freundschaftlichen - Hänseleien hinausgehen.
- Als die beiden auf einen Hauptverdächtigen in einer Mordsache treffen, wird sogleich zu dritt in bester Laune ein nettes Liedchen miteinander gesungen. Realitätsferner geht es wohl kaum...
- Auf das erste Mordopfer stoßen die beiden Hauptkommissare höchstselbst. Was für eine Zufall...
- Die dargestellten Morde sind in der Realität kaum umsetzbar (treffsicher holt ein Schütze dreimal hintereinander Fahrer mit gezieltem Kopfschuss von der Straße).
- Erschwerend kommt hinzu, dass in einigen Nebenrollen, gerade zu Beginn der Episode, schauspielerisch alles andere als aufgetrumpft wird.
Stoever/ Krug und Brockmöller/ Brauer sind natürlich, in Bezug auf ihre darstellerischen Leistungen, über jeden Zweifel erhaben, vermögen dieses unglaubwürdige Szenario aber auch nicht mehr zu retten.
Trösten kann man sich immerhin mit zahlreichen anderen, guten bis sehr guten Tatort-Episoden um das sympathische Ermittler-Duo. Insgesamt existieren immerhin 41 Tatorte mit Manfred Krug, in 37 ist auch Charles Brauer mit von der Partie!