Review

Bis dato zum ersten Mal, bekam Kultregisseur Sam Raimi ein großes Budget zur Verfügung gestellt um " Darkman ", dessen Story nach einer sehr unbekannten Comicvorlage stammt, zu verfilmen. Das Drehbuch hierzu stammt von Sam selbst und seinem Bruder Ivan Raimi. " Evil Dead " Produzent Robert Tapert blieb seinem Lieblingsregisseur auch hier treu. Dazu kommt noch, dass man Universal als Partner hatte. Daher war die Kinoauswertung sicher und bis heute gibt es zwei Sequels. Ich finde es nur richtig schade, dass sich Raimi nur noch um den Spinnenmann ( den ich eh nicht leiden kann ) kümmert, seine Filme davor waren eindeutig besser.
Story:
Dr. Peyton Westlake ( Liam Neeson ) arbeitet an einer syntetischen Hautformel, doch kurz vor dem Durchbruch wird sein Labor vom Gangster Robert Durant ( Larry Drake ) und seinen Mannen völlig zerstört. Sein Assistent kommt dabei ums Leben und er selbst wird bis zur Unkenntlichkeit entstellt. Ebenso verliert er seine Freundin Julie ( Frances McDormand ). Nach seiner Genesung geistert er als " Darkman " durch die Stadt und rächt sich systematisch an Durant´s Gang, bis er seinem damaligen Mörder persönlich gegenüber steht.

Die Story selbst ist wirklich gut, nur verheddert sich Raimi hier zu stark. Er wollte etwas anderes als eine typische Rachestory abziehen, also versucht er Westlake besonders viel Tiefgang zu verleihen und genau das geht in die Hose, denn die Wutausbrüche wirken arg gekünstelt. Auch die Beziehung zwischen Peyton und Julie wird stark ausgereizt und bremst die Rasanz des Films. Auch die sehr solide Spannung leidet ein bisschen darunter. Manchmal ist weniger eben mehr, Raimi scheitert hier am eigenen hohen Anspruch. Die Kulisse passt sich dem Film an und kommt sehr trist daher. Die Locations in denen Peyton sich herumtreibt sind meistens sehr verfallen und das oft schlechte Wetter trägt stark zur Dichte bei. Der Score von Danny Elfmann kann man als wirklich gelungen bezeichnen, vor allem die Titelmusik, welche man auch in den zwei Sequels beibehielt.
Trotz der angesprochenen Probleme mit der Story ist die Action sehr ordentlich geworden und zahlreich vertreten. Viele krachige Explosionen, Nahkämpfe, Shootouts, Hetzjagden und eine lange Hubschrauberjagd sind vorhanden. Dabei achtet Raimi stets darauf, dass viel zu Bruch geht. Hier kommt der Fan auch richtig auf seine Kosten, denn wie Peyton mit Hilfe der Gesichtsmasken Durant und seine Leute kopiert, ist sehr stark umgesetzt und sorgt für viele amüsante Momente, vor allem wenn sich Durant selbst gegenübersteht, oder seine eigenen Männer tötet.
Liam Neeson macht einen guten Job, obwohl er für die Rolle manchmal doch etwas zu weich wirkt, aber sein Schauspiel ist wirklich glaubwürdig. Larry Drake ist ein herrlich fieser Gegenpart und auch Frances McDormand füllt ihre Rolle als Julie gut aus.

Fazit:
Raimi scheitert storymäßig am eigenen Anspruch und verlangt zuviel. Das bremst die Spannung und Rasanz eindeutig aus. Die Darsteller machen durchweg einen guten Job, Kulisse und Score sind stimmig. Die Action bietet viel Abwechslung und einige Härten. Manchmal ist " Darkman " zu geschwätzig.
Raimi hätte weniger daraus machen sollen, hätte der Story besser getan, trotzdem ist und bleibt das ein Kultfilm.

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