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Martial Arts Filme aus Fernost sind immer so eine Sache, da die Action oft nicht so recht gegen Storyschwächen anstinken kann – leider trifft das auch auf „Legend of the Wolf“ zu.
Schwachpunkt Nummer eines ist direkt die Rahmenhandlung, die stellenweise den Eindruck erweckt, sie diene lediglich dazu den Film auf ca. 95 Minuten zu strecken. Es geht um einen jungen Mann, dem eine Audienz bei dem geheimnisvollen, alten Kampfkunstmeister Fung Man-hin (Donnie Yen) gewährt wird. Doch da der Meister noch ruht, erzählt ein Untergebener wie er Fung kennen lernte. Mit dieser Geschichte hat die Rahmenhandlung quasi nichts zu tun und darf lediglich am Ende noch dazu dienen etwas Moral in das Treiben zu bringen, sodass sie den Film eher stört und bremst.
Die Rückblenden hingegen erzählen, wie Fung in jungen Jahren in kleines Dorf gelangt, weil er dort einen Tempel sucht. In diesem Tempel hofft er Antworten zu finden, da er sein Gedächtnis verloren hat. Doch finstere Schergen sind hinter ihm her und wollen ihm ans Leder…

Sensationelles hat die Geschichte von „Legend of the Wolf“ nicht zu bieten und so steht der Film mit der Action. Diese ist in den ersten 65 Minuten noch moderat gesät (der kurze Auftakt und zwei ausgiebigere Schlägereien), doch in der letzten halben Stunde geht es dann richtig exzessiv zur Sache. Die Action bietet zwar nur Martial Arts, aber die sind wirklich vom Feinsten, denn Donnie Yen und seine Kompagnons kloppen bis die Schwarte kracht; vor allem Mr. Yen zeigt dabei fantastische Moves. Leider zeigt die Regie deutlich weniger Talent als die Kämpfer und versaut ein paar Kampfszenen mit schlampiger Inszenierung: Ab und zu wackelt die Kamera so nervös wie ein Wiesel zur Paarungszeit und etwas weniger Zeitraffereinsatz an einigen Stellen wäre auch nicht verkehrt gewesen. Die meiste Zeit wird das Geprügel jedoch handwerklich solide gefilmt und man kann sich an den Fähigkeiten der Kämpfer freuen.
Natürlich muss man zugeben, dass die Horde der Kämpfer ihren Körper besser beherrscht als ihre Mimik, denn tolle Schauspielerleistungen gibt es hier nicht zu sehen. Andrerseits erwartet das niemand bei dieser Sorte Film und es gibt schlimmeres Chargieren im Asia-Bereich, weshalb man über die Darsteller nicht unbedingt motzen kann.
Motzen kann man aber angesichts der schlappen Geschichte, die zwischen den Fights meist anödet. Die Suche nach der eigenen Identität erweist sich als mythisch verbrämter Krimi-Blödsinn, das Geheimnis um die Identität der Verfolger ist ebenso banal wie uninteressant. Dann taucht noch eine alte Flamme Fungs auf, die auch wenig zu tun hat, aber immerhin gehören die romantischen Momente (z.B. der Kuss im Regen) zu den stärksten und packendsten Szenen von „Legend of the Wolf“, da die eigentliche Geschichte halt sehr zu wünschen übrig lässt.

Schlussendlich bleibt ein ordentlicher Asienactioner unter vielen, der vor allem durch Donnie Yens furiose Fights punktet, aber mit einer relativ öden Geschichte aufwartet.

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