Review

Zu einem Zeitpunkt, an dem der Spaghetti-Western schon mehr oder weniger mausetot war, legte Trashmeister Bruno Mattei noch diesen Schinken nach. Dass der Macher von "KZ09" oder "Die Hölle der lebenden Toten" jedoch nicht die personifizierte Ehrenrettung eines absaufenden Genres war, konnte man sich wohl an drei Fingern abzählen.

Dennoch war es zumindest aus Herrn Matteis Sicht den Versuch wert, die eindimensionale Geschichte einer Squaw zu erzählen, die von Südstaaten-Söldnern entführt wird, während sich draußen im Gebirge die Skalpjäger rumtreiben. Reißerische Story, flaue Umsetzung: So verbringt der Regisseur lange Zeit mit nichts anderem, als uns ein zähes Kammerspiel in einer Berghütte vorzusetzen. Die verletzte Indianerin, der nette amerikanische Soldat... Läuft da vielleicht was..?

Was dann kommt ist eine unbefriedigende Kopie vom "Wiegenlied vom Totschlag", bei dem die beiden gegen allerhand Unholde und die Feinde aus den eignen Reihen antreten. Das Problem ist, das der Streifen selbst jetzt in keinster Weise etwas hergibt - weder in Sachen Story (abgekupfert!), noch Dramatik (keine vorhanden!) oder Spannung oder sowas. Eine detaillierte Skalpierung und eine Cannibal Ferox-ähnliche Folter sind das einzige Hauptaugenmerk in diesem blutleeren Love Story-Rachefeld-Spätwestern-Verschnitt, welcher haufenweise Gähner hervorruft, die in den Tiefen das Grand Canyons unerhört bleiben.

Fazit: Nicht jeder Italo-Western kann ein "Spiel mir das Lied vom Tod" sein. Hier trifft seichte Cowboy-liebt-Indianerin-Schmonzette auf einen notdürftigen wie kitschigen Plot, der nicht so recht vom Fleck kommen will. Man wartet ständig darauf, dass vielleicht doch noch was passiert, aber das tut es nicht. Und eine Indianerin im Selbstjustiz-Metier ist das Allerletzte was man hier erwarten sollte.

Details
Ähnliche Filme