Eine Frau leidet unter Alpträumen, in denen sie lebendig begraben wird. Als ihr Mann in Geldnöte gerät, versucht er zusammen mit seiner Sekretärin und Geliebten sich die Ängste zu Nutze zu machen, um die Gattin aus dem Weg zu schaffen und somit an ihr Vermögen zu gelangen.
Das was uns Fred Olen Ray hier vorführt ist eine sehr sehr freie Verfilmung von Edgar Allan Poes "Lebendig begraben", auch wenn uns das Cover (zumindest das aus der cmv Trash Collection) mit einem Zitat des Schriftstellers und dem Zusatz "Edgar Allan Poes" vor dem Titel eine nähere Verbindung zu ihm weismachen will.
Wenn man den Namen Fred Olen Ray hört, stellt man sich automatisch auf eine gehörige Portion Trash ein, aber diesmal erzählt er über weite Strecken einen überraschend ernsten und garnicht mal schlecht inszenierten Thriller. Nunja, natürlich baut der werte Herr wieder gerne mal eine handvoll Brüste (bei der Sekretärin sinds dann mindestens zwei handvoll) und eher unnötige Nebenplots ein, wie z.B. das Schöneaugenmachen des Geldeintreibers gegenüber der Alpträumenden, aber insgesamt hat mich das Ergebnis unterhalten.
Was wirklich gut gelungen ist, sind die Träume der Frau, die teilweise so inszeniert wurden, dass sie erst spät als Traum entlarvt werden. Dies klappt besonders gut in der Szene, in der sie von ihrem Tod träumt und allen in "Die Ritter der Kokosnuss"-scher Manier versucht klar zu machen, dass sie noch nicht tot ist.
Richtig ruppig, was die Effekte angeht, wird es dann erst gegen Ende, als das von Alpträumen heimgesuchte Mädel das Messerchen schwingt. Hier gibts spätestens was zu Lachen, denn die Frau sieht aus, wie eine billige Version einer Besessenen aus "Tanz der Teufel" im Frühstadium und die Effekte belustigen dann trotz reichhaltigem Blutfluss eher als dass sie schockieren, denn wirklich glaubwürdig wurden sie nicht umgesetzt.
Glaubwürdig dagegen finde ich die schauspielerischen Leistungen, was besonders für Brinke Stevens gilt (mit Ausnahme des eben erwähnten Messerschwingens), der man ihre Ängste abnimmt. Hinzu kommen noch größere Namen wie Karen Black und Michael Berryman, die aber nur kleine Rollen einnehmen.
Insgesamt ein überraschend humorfreier und solider Thriller, bei dem sich Trashfans nur am Ende so richtig auf die Schenkel klopfen können.