Review

New York wird von einem Serienmörder in Polizeiuniform heimgesucht.
Da der von der Boulevardpresse als „Maniac Cop“ getaufte Killer offensichtlich über polizeiliche Internaas unterrichtet ist, geht der mit den Ermittlungen beauftragte
Detective Frank McCrae (Tom Atkins) dazu über, in den eigenen Reihen gegen den Täter zu ermitteln.
Nachdem im Zuge der allgemeinen Hysterie in der Bevölkerung bereits der erste unschuldige Ordnungshüter im Akt einer vermeintlichen Notwehr das zeitliche segnet, läuft die Suche nach dem „Maniac Cop“ auf Hochtouren.

Schließlich gerät Officer Jack Forrest (Bruce Campbell) ins Visier der fieberhaften Ermittlungen, nachdem seine Frau Gemahlin nach gehörigem Ehekrach mit einem saftigen Kehlenschnitt im Zimmer eines Stundenhotels aufgefunden wird.
Obwohl alle Indizien gegen ihn sprechen, glaubt McCrae nicht daran, dass Forrest der Killer ist, sondern vielmehr in eine wohlweislich präparierte Falle getappt ist, um die Spur vom eigentlichen Täter zu verwischen.
Nachdem McCrae aber der Wahrheit zu nah kommt und konsequenterweise entleibt wird, obliegt es Forrest nebst Konkubine auf eigene Faust die Identität des mörderischen Polizisten zu entlarven, wobei ihm als Verdächtigen Nummer 1 allerdings die ehemaligen Kollegen dicht auf den Fersen sind.
Schließlich entpuppt sich das ganze relativ unspektakulär als persönlicher Rachefeldzug eines tot geglaubten Ex-Cops, der einer Intrige seiner Vorgesetzten zum Opfer gefallen ist.
Ein routinemäßiges „Open End“ lässt dann das erforderliche Hintertürchen für Fortsetzungen auf (die es dann auch geben sollte!)

Na ja, gesundes Mittelmaß lässt sich da nur sagen. Zunächst einigermaßen spannend, fängt das ganze punktgenau mit dem Abtritt von Atkins / McCrae ziemlich schnell an, uninteressant zu werden. Da schon zuvor Dank McCraes Detektivarbeit und in Form eines „Flashbacks“ ziemlich klar geworden ist, was es mit dem „Maniac Cop“ auf sich hat, gleitet der anfängliche Thriller in seiner zweiten Hälfte etwas plump ins Actiongenre ab.
So darf der psychopathische Cop zweimal terminatoresk das komplette Polizeipräsidium auseinandernehmen, es gibt Schießereien, wilde Verfolgungsjagden und hoffnungslos überforderte Polizeibeamte als Kanonenfutter.
Nach Logik darf man dabei natürlich schon gar nicht fragen:
Warum der „Maniac Cop“ offensichtlich immun gegen Kugeln ist, leuchtet mir bis heute irgendwie überhaupt nicht ein?!

Zusätzlich klingt dann noch etwas pseudointellektuelle Gesellschaftskritik an, indem ein flüchtiges Opfer des „Maniac Cop“ durch die anonyme Innenstadt New Yorks rennt und die ganze Zeit über vergeblich um Hilfe schreit, bis es schließlich Zement kosten darf.

Dass aus diesem dargebotenen Mix aus „Halloween“ und „Charles-Bronson-auf-Selbstjustiz-Trip“-Streifen zumindest noch gerade halbwegs etwas geworden ist, ist zweifelsohne nur den Hauptakteuren zu verdanken:

B-Film-Veteran Tom Atkins ist einmal wieder einsame klasse.

Kultstatus hat folgendes Highlight aus „Maniac Cop“:
In einer Diskussion über die psychologischen Profile der Mitarbeiter des Präsidiums wird McCrae vom Vorgesetzten auf seinen zurückliegenden Selbstmordversuch angesprochen und es entspinnt sich folgender Dialog :
McCrae : „Es war ein Unfall!“
Vorgesetzter: „Ja natürlich, ein Unfall!
Genau zehn Tage nachdem Ihr Partner im Dienst erschossen wurde, geht Ihre
Waffe oooooohne jeden Grund von selbst los.

Jedenfalls muss ich Ihnen sagen, dass Sie seitdem nicht gerade ausgeglichen
wirken – (In vorwurfsvollem Tonfall) Auch heute haben Sie noch nicht einmal gelächelt!“

Das daraufhin von Atkins umgehend trotzig dargebotene, demonstrative Lächeln – unmöglich in Worte zu fassen - ist schlichtweg unbezahlbar!!!

Jedenfalls war nur in Fred Dekkers „Night of the creeps“ (1986) Atkins` Cop-Performance kultiger ("Thrill me!" ; -)!

Bruce Campbell hat in Maniac Cop seit „Evil dead“ Teil I + II seine erste tragende Rolle, agiert ganz ordentlich und zum Glück hat er hier keine Gelegenheit für seine peinlichen Slapstickeinlagen a la „Army of darkness“.

Wer sich eingedenk William Lustigs Klassiker „Maniac“ (1980) erhoffen sollte, dass der Film zumindest auf Ebene seiner Gewaltdarstellung dem Zuschauer etwas Unterhaltung bieten könne, der irrt gewaltig! Vielleicht abgesehen von der etwas kruderen „Duschszene“ (die in der deutschen Fassung eh stark geschnitten ist!) wäre für den Film eine Alterfreigabe ab 16 vollkommen hinreichend gewesen, es wird in dieser Hinsicht so gut wie nichts geboten.

Da die Filmidee von „Maniac Cop“ zum damaligen Zeitpunkt (noch) etwas Originalität für sich reklamieren konnte und sich der Film von den späteren grottenschlechten Abklatschen wie „Psycho Cop“ qualitativ um Welten abhebt, gibt es noch:

5 / 10!

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