Review

Am Ende dann doch ein enttäuschender Film.
William Lustig konnte vor allem durch seinen „Maniac“ begeistern. Ein sehr düsterer Film, der wegweisend für das Horrorgenre war. In Anlehnung kam es dann zu seinem „Maniac Cop“, der 8 Jahre später von dem ursprünglichen Pornomacher herauskam.
Es geht um einen mysteriösen Polizisten, der scheinbar wahllos unschuldige Menschen hinrichtet. New York steht Kopf und verliert das Vertrauen in seine Odrnungshüter. Die Suche nimmt seinen Lauf...
Die Story ist selbstverständlich schwach, aber mehr hab ich auch nicht erwartet. Entscheidend sollten in diesem Falle andere Dinge sein, wie die Splatterelemente (Vergleich mit „Maniac“) und die Spannung.
Die Splatterelemente sind eher mäßig ausgefallen. Vielleicht hat man William nach „Maniac“ verklickert, dass das eine Spur zu hart war und er schraubte das Ganze ein bisschen runter. Einzig die Szene, in der ein unschuldiger Cop bei einer Routinekontrolle einen Kopfschuss erhält, kann beeindrucken, ist aber nicht mit der legendären Schrotflintenszene aus „Maniac“ zu vergleichen. Splatterelemente gibt es ansonsten zwar schon, aber eher mit verhaltener Kunstblutbeteiligung. Dafür hat der Film einen recht hohen Bodycount, über 10.(mehr will ich nicht verraten, soll ja spannend bleiben)
Spannend ist der Film alle mal. Man merkt, dass sich William Mühe gegeben hat, eine düstere Atmosphäre zu entwickeln (auch hier kommt er nicht an sein Werk „Maniac“ heran) und diesmal sogar etwas Action zu zeigen. Sogar ein guter Witz ist ihm gelungen, als zwei Polizisten auf den Boden gezwungen werden, und der Verdächtige flieht:
„Sollen wir ihn verfolgen?“ „Nö, er hat doch gesagt, er war’s nicht.“ Sehr schön.
Die Musik im Film ist sehr passend und ebenfalls atmosphärisch unterstützend, weil düster und mit leicht gruseligem Touch. Besonders beim Rückblick auf Matt im Gefängnis kommt sie sehr schön zum Tragen.
Die Schauspieler, besonders der aus „Tanz der Teufel“ bekannte Bruce Campbell bringen ansprechende Leistung, Meisterleistungen werden aber nicht vollbracht, wie man das von solchen Filmen gewohnt ist. Ganz schwach ist die verkrüppelte Mörderkomplizin und der Mörder an sich, als er am Ende seine Fratzen schneiden darf. Die wirken dann eher lächerlich und hilflos als furchteinflößend.
Ganz und gar nicht gelungen ist der Schluss, ein 08/15-Finale, das mit dem üblichen Fortsetzungspotential daherkommt. Enttäuschend.
Besonders negativ sollen trotz der Mühe, die sich der Regisseur offensichtlich gemacht hat, die Logiklöcher im Film erwähnt werden. Zahlreiche Schnitte sind nicht ganz nachvollziehbar und einige Gedankengänge der Akteure genausowenig. So ist es beispielsweise ein Rätsel, wieso anfangs der ermittelnde Detective gleich vermutet, dass es ein Polizist gewesen sein muss, weil „die Jungen das nicht fertigbringen könnten“. Die „Jungen“ haben versucht, die Frau mit Gewalt zu bestehlen und sahen auch nicht schwächer aus als die anderen Cops im Film. Oder wie Herr Schlaumeier aus dem Nichts auf die Idee kommt, dass Matt, der ehemalige Polizist, doch nicht tot ist, sondern der Mörder sein könnte, ist völlig schleierhaft. Und dass der Mörder zwei Kopfschüsse einer Polizistin überlebt, bleibt ebenfalls unerklärt.

Fazit: Am Ende ein sehr durchschnittlicher Horrorfilm, den man sich nicht unbedingt zu Gemüte führen muss. Spannend schon und mit guter Atmosphäre, dafür mit vielen offenen Fragen und wenig neuen Elementen. Zudem mit schwachen Splattereffekten. Übrigens geht William Lustig selbst vor die Kamera: Er ist der Motelbesitzer, der der Ehefrau den Schlüssel rausgibt. Alles in allem ein Film, an den ich mich wohl nicht lange erinnern werde. 5 Punkte. Euer
Don

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