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"Maniac Cop" - wenn dein Freund und Helfer ein Irrer ist. William Lustigs Mischung aus Polizeithriller und Slasherfilm ist zwar inhaltlich nicht immer sattelfest, als charmanter Vertreter der alten Schule trotz einiger Macken aber durchaus eine Sichtung wert.

Vor allem die sorgfältige Inszenierung fällt sofort positiv ins Auge. Überdurchschnittlich gut postiert Lustig die Kamera und arbeitet mit Schatten, um den Maniac Cop genretypisch eine ganze Zeit lang unerkannt zu lassen. Eine passende Akustik und überwiegend dunkle Farbtöne sind imstande, eine düstere Atmosphäre zu erzeugen. Der Psychopath selbst tritt stets in einer stimmigen, alten Polizeiuniform auf. Zu gerne würde man da über die Ungereimtheiten der Story hinwegsehen, über die übermenschliche Widerstandsfähigkeit des Killers und seine nicht ganz plausible Motivation, zumindest Unschuldige zu ermorden.

Dennoch ist die Wahl, als Psychopathen einen Polizisten ins Rennen zu schicken, unkonventionell. Schließlich trägt das Böse hier das Kostüm des Guten. Mit der entfachten Angst vor dem Mann in der blauen Uniform trifft William Lustig den Zuschauer theoretisch an einem wunden Punkt, auch wenn diese Angst letztendlich nicht effektiv genug suggeriert wird, als dass sie in die Realität zu übertragen ist. Kritik an der Arbeit des etwas übereifrigen, sofort zur Waffe greifenden Polizisten bietet sich nahezu an. Trotz dessen überspannt Lustig es in dieser Hinsicht aber nicht und konzentriert sich mehr auf die Ansprüche des Slasher- und Horrorgenres.

Dass William Lustig nicht noch tiefer bohrt, ist vielleicht etwas bedauerlich, denn dann wäre "Maniac Cop" mit seinen überzeugend agierenden Akteuren nicht nur solide, sondern wohlmöglich außergewöhnlich in diesem Genre.

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