Review

Bei „Borderline“ handelt es sich (leider Gottes) um ein völlig überflüssiges, vor sich hindümpelndes Thrillerchen ohne Überraschungen.

Also, einer hübschen, jungen Therapeutin wird vom Ex das Sorgerecht an ihren beiden Kindern entzogen. Kurz darauf ist der Gute Geschichte und die Kinderchen wieder bei Mutti. Außerdem ist sie auch noch als Alleinerbin eingesetzt. Da denkt sich die Polizei natürlich „Nachtigall ick hör dir trapsen“. Blöd nur dass der ermittelnde Cop (Michael Biehn „Planet Terror“) schon seit einiger Zeit ein Verhältnis mit der Dame hat. Und dann gibt’s da noch diesen an Borderline-Syndrom leidenden Patienten, der ihr hinterher stalkt. Tja, prinzipiell hätte das Ganze ein recht netter Thriller mit ein paar Überraschungen werden können, wenn … ja WENN.

Da wäre zunächst die Kamera. Also nichts gegen gediegene Bilder und einen ruhigen Erzählstil – erst vor kurzem hab ich mich noch über das Schnitt-Massaker bei Saw 4 aufgeregt. Aber ein paar nette Gimmicks und eine etwas rauere Atmo hätten dem Film wenigstens einigermaßen Spannung verleihen können. Dann die Schauspieler, die sich – vorsichtig ausgedrückt – keinen Deut bemühen. Gut, allzu viel Geld wird’s wohl auch nicht gegeben haben, aber dieses Soap-Niveau – ich meine, hier sind immerhin DREI (!) Profis im Cast versammelt. Und nun das Drehbuch. Boah is dat Dingens lahm! Es dümpelt vor sich hin und zieht sich wie ein Kaugummi. Nichts passiert, und dann, gerade wenn man denkt, jetzt geht’s ab und der Film kriegt die 180° Wende hin … passiert schon wieder nichts. Richtig blöde an der ganzen Sache ist das Ende, das einfach völlig unspektakulär ist und eigentlich schon nach einer halben Stunde offen gelegt wurde. Kein wirklicher Plottwist, keine Überraschung; der Sonntag-Abend Tatort hat da schon mehr zu bieten. Ja, natürlich, Interpretationen sind gegen Ende zugelassen, aber viel Spielraum bleibt nicht (meine Theorie: SPOILER sie ist die Schwester vom gute Borderliner SPOILER ENDE Sollte meine Theorie nicht stimmen, würde dies bedeuten, dass es nicht einmal einen Plottwist gab, was in diesem Falle für einen weiteren Punktabzug führt).

Also, alles in Allem herrscht hier das große konventionelle Gähnen und der einzige Grund „Borderline“ nicht gleich nach der ersten unspektakulären Mordszene(ab 16? Wieso?) auszuschalten war dann doch die Hoffnung das Ende würde den Film wenigstens ansatzweise retten. Hat es nicht, daher magere 2 Punkte. Und schon habe ich den Film vergessen. Danke!

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