Review

Mordrezepte der Barbouzes ist eine launige Agentenfilmparodie aus dem Jahr 1964. Insbesondere die komödiantischen Leistungen der Schauspieler lassen den Film alles in allem zu einem kurzweiligen Erlebnis werden.
Eingerahmt (zu Beginn und am Ende) wird der Film durch den Hinweis, dass es sich bei den dargestellten Ereignissen um die Realität handele, was durch ihre offensichtliche Absurdität letztendlich begründet sei.

Der Film fängt mit der wechselseitigen Ermordung verschiedener Geheimagenten an Bord eines Zuges an. Diesem entsteigt schließlich der Waffenhändler Benarshah, der wenig später tot (ein "Verkehrsunfall") in einem einschlägigen Pariser Etablisement gefunden wird.
Francis Lagneau, der beste französzische Geheimagent, bekommt den Auftrag, die Leiche nach Deutschland zu überführen und der Witwe in der Rolle des Lieblingscousins sein Beileid auszudrücken. In Wirklichkeit soll er aber die Waffenpatente des Waffenhändlers sicherstellen, bevor andere Dienste dies tun. Kurz nachdem er auf dem Schloss Benarshas angekommen ist, sind auch schon seine Kollegen aus der Schweiz , Deutschland und der Sowjetunion da und es beginnt ein fröhlicher Wettbewerb um die Gunst der allzu schönen Witwe Amaranthe, bei dem man durchaus versucht, den einen oder anderen Kollegen elegant ins Jenseits zu befördern. Als schließlich auch noch Amerikaner und Chinesen bei dem bunten Treiben mitmischen, geht es nicht nur turbulent zu, auch unzählige Türen gehen in der Folge zu Bruch.

Wie schon eingangs gesagt, lebt der Film insbesondere von der schauspielerischen und komödiantischen Qualität der Akteure, allen voran Lino Ventura als Geheimagent Lagneau. Ihm zur Seite agiert Bernard Blier als schweizer Agent Eusebio Cafarelli. Allein diese beiden tragen mit ihrem Witz und Mimenspiel schon einen Großteil des Films, wobei Ventura auch physisch in vielen Szenen zu überzeugen versteht. Mireille Darc spielt treffend die scheinbar naive Witwe Benarshas, die am Ende die Fäden in den Händen behalten wird.

Kamera und Regie gelingt es vordergründig die Atmosphäre eines herkömmlichen Agentenfilms zu präsentieren, dann aber immer wieder die einzelnen Szenen komödiantisch zu verfremden und zu parodieren. Mitunter wird dies dann aber ein wenig zu oft wiederholt, sodass sich trotz aller Komik einige Längen einschleichen und der Zug bzw. die Dynamik der Handlung trotz aller offensichtlicher Turbulenz ein wenig verloren geht. Auch das Ende hat mich nur bedingt überzeugen können. Ohne zu viel zu verraten, hätte ich mir hier von der Witwe noch eine überraschende Wende gewünscht, die aber ausblieb - vielleicht war dies aber für eine eventuelle Fortsetzung gedacht, die der Film  durchaus zugelassen hätte.

Trotz dieser Einschränkungen - es bleibt eine insgesamt gelungene Agentenfilmparodie, die  viel Spaß macht.

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