Die Maori, Ureinwohner Neuseelands die in Whangara an der Ostküste leben, glauben, dass ihr Urahne Paikea auf dem Rücken eines Wales Neuseeland erreichte. Seither trägt immer der männliche Nachfahre aus jeder Generation diesen Titel. Jetzt ist die Zeit für einen neuen Erben gekommen. Als jedoch der Hoffnungsträger bei der Geburt stirbt und nur dessen Zwillingsschwester überlebt, sieht sich Stammesoberhaupt Koro nicht in der Lage seine Enkelin Pai als Führerin zu akzeptieren. Deshalb beginnt Koro einen neuen Anführer aus dem Volk zu suchen. Die 12-jahrige Pai fühlt sich aber dazu bestimmt das Maori-Volk zu führen, und dafür nimmt sie den Kampf gegen einen Verfechter der Tradition auf, der sie mit Missachtung und Ignoranz ihrer Begabungen demütigt. Als Pai bereit ist ihr Leben für die Maori zu opfern begreift Koro, dass es für die Tradition des Volkes gleichgültig ist, ob sie von Jungen oder Mädchen weitergetragen wird.
Koro als Stammesführer und Verfechter alter Rituale steht stellvertretend für die ältere Generation und die Tradition.
Pai hingegen steht für die junge Generation. Trotz ihres Traditionsbewusstseins setzt sie sich für ein Umdenken und eine Modernisierung der Riten ein. Ziel ist es eine starke Gemeinschaft mit gleichwertigen Mitgliedern zu schaffen.
Trotz des Traditionskonflikts stehen sich Koro und Pai sehr nahe.
Einerseits liebt Pai ihren Großvater, respektiert die Mythologie und zeigt Verständnis für das Handeln ihres Großvaters, obwohl er sie ständig diskriminiert und demütigt. Andererseits möchte sie sich nicht der Tradition und ihrer vorgegebenen Rolle unterwerfen.
Koro fühlt sich der Tradition zu sehr verbunden und kann deshalb Pai nicht an den Ritualen teilhaben lassen, obwohl er wie ein Vater zu ihr ist.
Niki Caro liefert ein feinfühliges, liebenswertes Werk über eine alte Kultur und deren Konflikte zwischen Tradition und Moderne, Bruch althergebrachter Riten um eine traditionsverwurzelte Kultur zu retten und einen klassischen Generationenkonflikt und die Rolle der Frau. Wobei hier der Augenmerk sicher nicht nur auf die Rolle der Frau heruntergebrochen wird.
Keisha Castle-Hughes spielt ihre Rolle Paikea wirklich gut und gefühlvoll. Man kann kaum glauben, dass dies ihre erste große Kinorolle war und die Oscar-Nominierung als „Beste Hauptdarstellerin" hat sie mehr als verdient.
Ein wirklich großartiger Film! Einprägsame Bilder, eine schönen Geschichte und eine richtig guten Jungschauspielerin machen diesen Film wirklich empfehlenswert.