Review

Inhalt:

China, zur Zeit der verhassten manchurischen Qing-Dynastie.
Der Pferdezüchter Little Lu (Sonny Yu), der von einem trunkenen Meister (Su Chen-Ping) ausgebildet wird, erlernt erst durch seine beiden verkrüppelten Onkel (Thomas Hong, Sam Chung) die Technik der "24 Bronze-Horses".

Die "24 Bronze-Horses", ähnlich wie die "18 Bronzemen" ein Pfad im Shaolin-Tempel, der wenn man ihn durchschreiten kann, zu einer wahren Meisterschaft in KungFu führt.
Die beiden Onkel überlebten diesen Pfad, und wurden dabei schwer verkrüppelt, der Pfad letztendlich geschlossen.
Nach einer harten Ausbildung kann Lu schließlich den Pfad durchschreiten.

Derweil will ein grausamer, lokaler Fürst (Pai Ying), den Tempel der Shaolin vernichten.
Dazu soll der Chef-Ausbilder des Tempels, der Mönch "Wisdom" (Chan Siu-Pang) durch 2 Spione im Tempel und einen kriegerischen Clan ausgeschaltet werden. Als dies scheitert, sollen tibetische Kämpfer die Angelegenheit übernehmen.

Es kommt zum alles entscheidenen Kampf, in den auch Lu beherzt eingreift.
Dann kommt es schließlich zum Duell zwischen Lu und dem Fürsten.....!


Fazit:

Ziemlich stark.
Im Jahre 1984 konzipierte Regisseur Fong Ho für das Hongkong-Label "First Distributors Ltd." auf Taiwan diesen Eastern, der vor allem als Martial-Arts-Actioner mit kernig-dynamischen und klasse choreographierten KungFu-Fights voll überzeugen kann.

In gediegener Atmosphäre, kein Eastern in epischer Breite, aber auch mit imposanten Tempel-Bauten versehen, erzählt die Regie recht spannend und insgesamt noch recht flüssig eine zweigeteilte Storyline.
Zum einen ein Ausbildungs-Kampfmönch, dargestellt durch den Fight-Instructor dieser Produktion, Chan Siu-Pang, der sich gegen die Schergen eines brutalen, lokalen Fürsten stemmen muss.
Auf der anderen Seite ein junger Held, der in starken, sehr konzentrierten Ausbildungs-Sequenzen zum Top-Fighter herangezogen wird, als Superkämpfer in KungFu heranreift.

Das wirkt anfangs zwar etwas zusammenhanglos, doch gelingt es der Regie, dass beide Handlungsstränge zusammenfließen.
Und so entstand ein gutklassiger, rassiger Eastern, der auch in so mancher "Classic Martial Arts Movies Top List" im Internet landen konnte.
Ein spannender, konzentrierter KungFu-Actioner, mit tollen Fights und Kämpfern die von der KungFu-Materie etwas verstehen, ein unterhaltsamer Genre-Beitrag, ein fast fulminanter Eastern.

Sonny Yu, er ist der Held dieses Films, ein junger Mann hier, einer der zum Superfighter ausgebildet wird. Und das ist hier, was er fast nur tut, ein hartes, hochkonzentriertes Training zu absolvieren. Also eine fast rein physische Rolle.
Aber er ist ein äußerst agiler, durchtrainierter KungFu-Fighter, der was von diesem Kampfsport versteht, klarer Fall. Er schaut gut aus, und fightet famos, mehr braucht er nicht für diese Rolle.

Pai Ying ist der "White Hair"-Villain aus dem Bilderbuch, grausam und eitel wirkend, und auch seine Rolle ist mit wenig Text, mehr auf die optische Präsenz ausgelegt. Natürlich ist auch er ein Top-Fighter, und ja auch durch zahlreiche KungFu-Schlachten auf der Leinwand gestählt.
Ein wichtiger Akteur nicht nur als Fight-Regisseur hinter der Kamera, sondern als Darsteller auch davor, ist Chan Siu-Pang. Er muss sich im 2. Handlungsstrang der Angriffe der Schergen des Villains erwehren, und zeigt ebenso ein herausragendes KungFu. Als Fight-Regisseur ist er zudem kompetent, zur Action komme ich natürlich noch explizit.

Die Nebenrollen sind interessant besetzt, allen voran Su Chen-Ping als "Drunken Master"-Verschnitt irgendwie die ´gute Seele´ dieses Eastern-Films.
Sehr speziell sind hier Thomas Hong und Sam Chung als verkrüppelte Meister. Beide Darsteller offenbar contergan-behindert, der eine mit stark verkürzt-verkrüppelten Armen, der ander mit stark verkürzt-verkrüppelten Beinen. Da ist nichts abgebunden oder so, beide sind wirklich körperbehindert, beide Figuren haben sich damit abgefunden und machen das Beste draus, bilden einen jungen Mann zum überragenden Fighter aus.
Wieder wird hier thematisiert, dass gerade eine schwere Behinderung nicht davon abhält, ein klasse KungFu-Kämpfer zu werden und zu sein, so ala "One-armed Wang Yu".

In weiteren Rollen sind hier Wei Pin-Ao, der mal wieder den arrogant-schmierigen Berater des Villains abgibt, und die niedliche Chao Yung-Hsin als Freundin des Helden, natürlich eher nur ein Blickfang als denn eine gehaltvolle Rolle.

Wichtigstes und allerbestes in "Raiders of Wu Tang" (auch "Raiders of the Shaolin Temple" genannt), ist die KungFu-Action.
Klasse Fights, mit perfekten Choreographien versehen, und die Fighter bieten eine agile Körperbeherrschung vom Allerfeinsten.
Hier sind klassische Techniken in KungFu, kernige, dynamische und intensive Kämpfe zu sehen.
Ob Duell, oder vor allem "1vs4 + x", hier wurde auf visuell ansprechende, knallharte KungFu-Action Wert gelegt, das sieht man, das konnte echt gefallen.
Auch die Ausbildungsszenen können überzeugen, nehmen breiten Raum ein. Die Szenen mit den Bronze-Pferden, nun ja, das sind ungelenke Metall-Pferde, doch durch den Schnitt, einige Tricks und stark unterschnittene Sequenzen kriegt man doch noch Tempo in die Sache, das ging noch so in Ordnung.

"Raiders of Wu Tang", ein insgesamt gutklassiger KungFu-Actioner, was für die Fans des Eastern-Genres, aber auch für alle Action-Filmfans.
Starke 8/10 Punkte kann sich dieser Film in meiner Bewertung erfighten.

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