Review

Bizepsblenderbrüderschaft

„Muscle“ ist ein britisches Gangsterdrama über einen recht luschigen Telefonverkäufer, der durch ein Bodybuildingcenter und den dortigen Trainer neues Selbstbewusstsein, neue Muckis und ein neues Leben bekommt - teils jedoch mit bösen Veränderungen und Connections zur machohaften bis gefährlichen Unterwelt… 

Whey Protein Drink - Geschmacksrichtung Blut

Die schwarz-weiße Optik vermittelt direkt Kontraste, Einschnitte, Schatten und Trostlosigkeit. Wie Abgründe vor weißer Gymwand. Dazu zwei starke, schmerzfreie männliche Performances. Ein ungewöhnlicher Einblick in die Unterwelt, Männlichkeitsmuster und Machokultur. Viel gepumptes Eisen. Und in der Mitte eine der eindringlichsten Orgienszenen, die ich je gesehen habe. „Muscle“ kann ganz schön filmischen Muskelkater verbreiten. Er ist hart, er ist schweißtreibend, er trieft vor Testosteron und fehlgeleiteter Männlichkeit. Ein Erfolg. Und nie berechenbar. Regisseur Gerard Johnson hat mittlerweile arg Selbstbewusstsein - völlig zurecht! Vielleicht nicht direkt ein Winding Refn. Aber trotzdem sein ganz eigener, betonfressender und stylischer Kosmos, der schon an die körperlichen wie psychologischen Schmerzgrenzen gehen kann, wenn er muss. 

Fazit: stilsicher, drastisch, britisch und bitter… Ein heftiges Bodybuilderdrama mit alptraumhaften Abgründen und starken Performances. Trotzdem will ich als jahrelang begeisterter Kraftsportler nochmal mahnen: es kann auch ganz anders, positiver bis gegensätzlich zu dieser fiesen Spirale laufen! 

Details
Ähnliche Filme