David Heavener ist einer dieser Direct-to-Video-Stars aus dem Martial Arts-Bereich, den man getrost in einem Atemzug mit David Bradley, Richard Norton oder Gary Daniels nennen konnte. Gelegentlich führte Heavener auch noch Regie, um 1995 diesen Schwert- und Handkantenkracher abzuliefern.
Vermengt wurden allerhand Kloppereien mit etwas Fantasy und Zeitreise-Thematik, wobei "Dragon Fury" mehrere höchst seltsame Phasen durchläuft: So sind die ersten 20 Minuten richtig geil und ich hätte diesem sympathischen Unfug locker eine Sieben gegeben. Die Darsteller sehen allesamt aus wie aus einem SM-Streifen entsprungen, die alte Villa als Hauptszenario könnte das dazugehörige Dungeon sein. Ein Hauch von Black Metal liegt in der Luft und der einmalige Richard Lynch spielt einen coolen Dracula-ähnlichen Bösewicht. Dazu gibt es jede Menge atmosphärische Bilder dank der gekonnten Videoclip-Optik.
So weit, so gut - doch dann nimmt der Streifen leider eine ziemlich unnötige Wende: Die Handlung wird in das Los Angeles der Neunzigerjahre verlegt und damit ziemlich öd. Geht es zu Beginn noch gegen kriminelle Ghettobanden, so wird nur noch eine trostlose Aneinanderreihung von billigen Kloppereien daraus, wobei es die Story in alle Einzelteile zerlegt. Ein unlogischer wie konfuser Billigactioner bahnt sich an, dem auf neuem Terrain viel zu schnell die Puste ausgeht.
Sogar Heavener schien das begriffen zu haben und beförderte die Handlung immer wieder zurück in die liebgewonnenen Fantasy-Gefilde. Leider zu wenig, um den Streifen vorm Abrutschen in die Belanglosigkeit zu bewahren. Auch einpaar besser choreographierte Kampfszenen hätten "Dragon Fury" qualitativ angehoben. Zumal erneut der Beweis angetreten wird, dass auch Filme mit viel Action langweilig sein können, wenn diese nur allzu lieblos runtergekurbelt wurde.
Fazit: Hätte der Regisseur den Stil aus dem ersten Viertel bis zum Ende durchgezogen, wäre ihm eine kleine Kultperle geglückt. So lohnt sich das Anschauen nur sehr bedingt. 5 von 10 Punkten dennoch.