Inhalt:
Im Süden Chinas..., in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunders christlicher Zeitrechnung, ist die südliche Sung-Dynastie dem Untergang geweiht. Das verbliebene Süd-Reich der Sung sieht sich den immer konzentrierteren Angriffen der Mongolen unter ihrem Groß-Khan Kublai -dem Enkel des Welteroberers Dschinghis Khan- ausgesetzt.
Einer der Sung-Generäle, Yueh Fei, könnte einige der Städte jedoch zurückerobern, und gilt als Befähigster unter denen, die den Mongolen Einhalt gebieten könnten.
Doch es gibt einen Verräter in den Reihen der Sung-Minister, der mit den Mongolen kooperiert: MInister Chin Hui will durch einen vermeintlich kaiserlichen Befehl an den General, weitere Aktionen gegen die Mongolen einzustellen, den Widerstand der Sung-Armee entgültig unterbinden. Um diesen Befehl auszulösen, sollen Boten under cover 12 goldene Todes-Siegel dem General überbringen.
Sungtreue Kämpfer wollen dies verhindern, um die mongolische Invasion doch noch aufzuhalten. Unter ihnen ist Miao Lung (Yue Hua), ein begnadeter Krieger, der nach blutigem Kampf einen der Kuriere, "Golden Whip" Lei Ting (Huang Chung-Hsin), tötet.
Miao Lung soll ausgeschaltet werden. Und ausgerechnet dessen alter Meister, Yan Tang (Ching Miu), wird zum Verräter, und macht mit Chin Hui gemeinsame Sache.
Und Yan´s Tochter, die schöne Jin Su (Chin Ping), ist zudem die Verlobte von Miao Lung.
Auch wenn die Verlobung gelöst wird..., steht Jin Su auf der Seite Miao´s, doch kämpft sie für sich allein.
Auch die Gruppe der "10 Schwerter von Qing Shan"..., sowie später der Meister Meng Dabei (Ku Wen-Chung), stellen sich gegen Yan Tang und die Kuriere der Todes-Siegel, zu denen auch "Smiling Fox" Sung Qi Cheng (Yang Chih-Ching) gehört.
Ein dramatischer und sehr blutiger Kampf um die Todes-Siegel, gepaart mit Verrat und Intrigen, nimmt seinen Lauf.
Schließlich kommt es zum Show-Down..., zum Kampf der Tochter gegen den eigenen Vater, und zum Duell zwischen Miao Lung und Yan Tang auf Leben oder Tod.
Fazit:
Dieser WuXia-Swordplay-Eastern aus dem Jahre 1970, von Regisseur Cheng Kang für die Studios der Shaw Brothers gedreht, ist ein solide unterhaltender, handlungsdichter und am Ende mit blutiger Action versehener Genre-Beitrag.
Über 100 Minuten lässt sich Cheng Kang Zeit, seine letztlich einfache Story -Zwölf "Todes-Siegel" die einen entsatzverhindernden Befehl auslösen sollen, sollen von Patrioten -vor allem einem befähigten Fighter unter ihnen-, abgefangen werden- hier gedehnt und doch mit stetig steigendem Spannungsbogen zu erzählen.
Das ist handlungsdicht, im wesentlichen stringent -kleine Längen können nicht ausbleiben, ließen sich nicht verhindern- in Szene gesetzt, und mit schönen Hintergründen und in den Super-Sets der Shaw Brothers abgedreht.
Die typische Shaw-Atmosphäre ist einmal mehr hier gegeben..., die gepflegten Studio-Sets mit künstlicher Natur, oder gefälligen Indoor-Aufnahmen, gehören dazu. Doch auch -wirklich- draußen, sind die Hintergründe in der Movie-Town oder in pittoresk-grüner Landschaft unter strahlend blauem, südchinesischem Himmel ein gelungener Background.
Und dies für die Handlung, die insgesamt spannend ist, die Akteure und die Fight-Action, in die das alles münden muss. Nuancen und Facetten sollen das Ganze dann noch würzen..., eine Tochter stellt sich gegen den eigenen Vater, der ein hinterhältig-verschlagener Verräter ist, und der Held, eigentlich der Verlobte der Tochter des Villain, stemmt sich dennoch fast als einsamer, harter Kämpfer gegen einen ganzen Verräter-Apparat.
Viele Figuren flankieren denn noch das Geschehen, ein Banden-Trio um Fan Mei Sheng, oder Mitglieder offenbar eines Geheimbundes -"10 Swords of Qing Shan"-, zu dem Kao Ming und Wang Kwang Yu gehören, oder Ku Feng als Kurier, ein rasch vom Haupt-Villain dahingemeuchelter Wang Hsieh so wie auch Lisa Chiao Chiao, dazu Ku Wen-Chung als illustrer Bambus-Stock-Kampf-Meister..., und viele weitere Darsteller des Shaw-Kosmos.
Das verdichtet den Handlungsbogen und die Atmosphäre des Streifens denn weiter und immer mehr.
Doch kann man allem gut folgen. "The Twelve Gold Medallions" ist denn aber mehr wie ein Eastern-Märchen mit einem Helden, einer Quasi-Heldin, Verrätern und Schurken, in der teils surrealen Shaw-Set-Kulisse, als denn wie ein Martial-Arts-Actioner mit viel Haue.
Doch wird es am Ende doch noch hart, turbulent und blutig. Darauf braucht der Fan des Studios denn doch nicht zu verzichten, und das rundet den Film dann noch ab, führt ihn ins Ziel.
Über die hier sehr zahlreichen Neben-Akteure hatte ich hier schon etwas geschrieben.
Yue Hua ist der Held in diesem Film. Konzentriert, fast sachlich geht seine Figur hier ihre Aufgabe an. Und so spielt Yue Hua seine Rolle denn fast trocken heraus. Das konnte gefallen.
Chin Ping, die Hauptdarstellerin, ist hier in einer speziellen Rolle gefordert. Obwohl sie sich von ihrem Verlobten hintergangen sieht, steht sie doch auf seiner Seite, stellt sich gegen den eigenen Vater, und kämpft darum, die Todes-Siegel abzufangen.
Das spielt sie variabel und mit gebotener Intensität. Das geht in Ordnung, wie sich die blutjunge Darstellerin hier aus der Affäre zieht.
Und eben Ching Miu selbst, der den Verräter und obersten Villain verkörpert. Dabei sieht er harmlos aus, wirkt opi-like, und bewegungsschwach. Doch Obacht. Der Typ hat es in sich, und fightet für sein Alter nicht schlecht. Sein Verrat steht natürlich im Zentrum, wie diese Todes-Siegel um die sich alles dreht.
Der Streifen ist handlungslastig..., und die Action steht nicht unbedingt im Mittelpunkt dieses Eastern-Märchen und -Dramas. Doch die Fights kommen, die Action potenziert ich mit der Laufzeit, und wird immer blutiger. Der Endfight ist dramatisch und turbulent.
Die Fights sind etwas hastig und mit schnellen Schnitten versehen, die Kamera geht fast wackelig mit..., das soll der Fight-Action wohl noch mehr Dramatik und vor allem ein heftiges Tempo verleihen. Die Ästhetik und der Technik in den Kämpfen tut dies denn aber leider keinen großen Gefallen..., das muss man als Manko leider so festhalten, so wie die leider in einem WuXia-Eastern stets unvermeidlichen, irrealen Fliegereien und Tricks.
Dennoch macht auch die Action insgesamt noch Spaß, und das Shaw-Blut wird noch reichlich vergossen.
"The Twelve Gold Medaillions" ist insgesamt ein solide unterhaltender, bunter WuXia-Eastern aus der Film-Schmiede der Shaw Brothers und ihren gepflegten Studio-Sets.
Das reicht für zwar knappe aber überaus passable 7 von 10 Punkten in meiner Bewertung.