Review

Gerade noch auf der eigenen Beerdigung eingesargt, schon läuft Matt Cordell alias Maniac Cop wieder durch die Straßen von New York. Wiederbelebt macht er sich daran, eine durch manipulative Reporter in Ungnade gefallene Polizistin zu rächen (weil?), während ihm wie im Vorgänger der Cop Sean McKinney auf den Fersen ist. Dabei bekommt Cordell in Teil drei seiner eigenen Filmreihe recht wenig zu tun und wirkt, als hätte er nur ein paar bessere Gastauftritte. Viel mehr Zeit verwendet diese zweite Fortsetzung auf den erneut von Robert Davi verkörperten McKinney, der es mit Voodoo, seiner Kollegin und Morden im Krankenhaus zu tun bekommt. Letztere schocken aber scheinbar niemanden und halten weder ihn noch eine dort tätige Ärztin vom Flirten ab. 

Inhaltlich ist das alles unausgegoren und das kommt nicht von ungefähr. Die Produktionsgeschichte von „Maniac Cop III“ ist chaotisch und das merkt man dem Ergebnis auch an. Das Skript sah eigentlich was anderes vor, die Distributoren wollten das nicht, es wurde umbesetzt, das Drehbuch aber nicht angepasst. Also kürzte und improvisierte man während der Dreharbeiten, Regisseur William Lustig fand das nicht seinem Namen entsprechend, warf irgendwann hin und so steht schon im Vorspann der allseits bekannte Alan Smithee. 

Der Streifen wabert vor sich hin und erzählt nichts Aufregendes, von seiner dramaturgischen Inkonsistenz ganz zu schweigen. Nebenbei bringt man noch das Manipulative der Medien mit ein inklusive einem Hinweis  auf Rodney King. Nette Details, aber wegen sowas schmeißt man keinen „Maniac Cop III“ rein. Vielleicht wegen der Action, aber davon gibt es auch nicht sonderlich viel und allzu heftig ist das Gezeigte, abseits mancher Schießerei, auch nicht. Eindrücklich ist allerdings wieder der Umgang mit Feuer gegen Ende, Respekt an die Stuntleute. 
Ernst nehmen kann man die Chose eh nicht, macht der Film selber ja auch nicht, wenn sich jemand mit einem abgetrennten Arm eine Kippe anzündet. Hier kann noch so viel passieren, das wirkt auf keinen der Beteiligten. 

„I feel safer with a pizza.“

Und ist alles davor auch irgendwie fad – eine nächtliche Autoverfolgungsjagd, bei der einer hinterm Steuer permanent in Flammen steht, ist schon todschick. Dafür gibt es einen Extrastreifen auf der Uniform, ansonsten ist Teil drei seinen beiden Vorgängern in jeder Hinsicht spürbar unterlegen. Die chaotische Entstehungsgeschichte hat dabei sichtbare Spuren hinterlassen, das Teil ist erzählerisch ziemlich unrund und gibt seiner Titelfigur nichts zu tun. Kann man sich vielleicht der Vollständigkeit halber geben, muss man aber nicht.

Details
Ähnliche Filme