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Southport, ein kleines Städtchen im Herzen der USA. Wieder mal steht der 4. Juli vor der Tür. Aber Julie James ("Jennifer Love Hewitt") hat überhaupt keine Lust, ein Fass aufzumachen. Der Feiertag birgt für sie zu viele schlechte Erinnerungen. Nicht an Angriffe von Aliens, nein, es war ein ganz irdisches Monster, das vor genau einem Jahr alle ihre Freunde mit einem Stahlhaken dahinmetzelte.

Noch immer wird Julie als eine der wenigen Überlebenden des letzjährigen Massakers von Visionen des mörderischen Fischers geplagt. Um sie auf andere Gedanken zu bringen, lädt ihre Freundin Karla ("Brandy") sie auf einen gerade beim Preisrätsel gewonnen Urlaub auf den Bahamas ein. Zusammen mit Karlas Freund Tyrell ("Mekhi Phifer") und Julies Ersatzfreund Will ("Matthew Settle") machen sich die beiden auf den Weg. Im Hotel angekommen, warten die ersten Enttäuschungen auf die vier Jugendlichen: Nicht genug, das der Hotelmanager ("Re-Animator" Jeffrey Combs) sich mehr als nur wenig seltsam gebärdet: das Hotel ist völlig ausgestorben, Julie und ihre Freunde sind die einzigen Gäste. Erst beim abendlichen Gelage in der Hotelbar samt Karaoke-Show kommt Stimmung auf. Als Julie jedoch gerade ihr Lieblingslied singen will, muss sie allerdings feststellen, dass auf dem Karaoke-Bildschirm statt des Songtextes ganz andere, sehr vertraute Zeilen stehen: "Ich weiß noch immer, was du letzten Sommer getan hast".
Und noch in der gleichen Nacht fängt ein Unbekannter an, das Hotelpersonal zu dezimieren. Sofort merkt Julie dass der "Fischer" wieder zurück ist. Und dass er nicht ruhen wird, bis er sein blutiges Werk zu Ende gebracht hat.

"Ich weiß noch immer, was du letzten Sommer getan hast" ist für weite Strecken der Fortsetzung des letzt jährigen Kassenschlagers Programm: Fast eine Stunde lang findet nicht viel mehr als eine Wiederholung des ersten Teils statt, nur dass diesmal die Handlung an einen exotischen Ort verlegt wurde.
Erst im letzten Drittel des Streifens gewinnt die Fortsetzung eine gewisse Eigenständigkeit, die sich vom ersten Teil ein wenig entfaltet und dem Zuschauer im Finale Atmosphäre und Spannung bietet. Zwar ist die Glaubwürdigkeit der Charaktere und der Handlung, das im Original einigermaßen noch entsprechend vorhanden war, hier nicht mal ansatzweise angestrebt, was eigentlich nicht weiter schlimm ist: Denn auch Horrorklassiker wie z.B. "Freitag der 13." sind mit ihren grob geschnitzten Charakteren und unglaubwürdigen Motiven nichts neues in Slasher-Streifen und können jeden Genre-Fan hervorragend unterhalten.
Und so ist es auch im vorliegenden Fall: War der Vorgänger eine Mischung aus seriösem Thriller und typischen Slasher, so liegt der Schwerpunkt beim zweiten Teil eindeutig bei letzterem. Ein Beleg dafür sind auch die teilweise recht heftigen Tötungsszenen, die an die goldene Zeit der Schlitzerfilme Erinnerung aufkommen lassen.

Regisseur Danny Cannon ("Judge Dredd", "The Young Americans") hat hier eine tolle Regie geführt, das besonders der letzte Drittel vom Film seinem Vorgänger ebenbürtig ist, bei dem es auch die hartgesottenen Horrofans gruseln lässt. Klar, der Film strotzt nur so vor Klischees – der Party- und Drogensüchtige Rebell (was natürlich das erste Opfer des "Fischers" ist) darf genauso wenig fehlen wie die obligatorische Schockszene, in der sich der Hauptdarstellerin von hinten plötzlich eine Hand auf die Schulter legt. Aber das gehört nun mal zu einem Slasher-Movie und so ist "Ich was noch immer was du letzten Sommer getan hast" eine gelungene Fortsetzung das Spannung, blutige Effekte und gut aufspielende junge Darsteller zu bieten hat und nur ganz knapp an dem etwas besseren ersten Teil scheitert!

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