Ich weiss noch immer, was Du letzten Sommer getan hast (1998)

Julie wird noch immer von Alpträumen geplagt, in denen sie der Fischer mit der Hakenhand verfolgt. Ein Urlaub mit Freunden auf den Bahamas soll Ablenkung verschaffen, doch dort angekommen scheint auch der Killer bereits da zu sein. Ohne große Umschweife befindet sich die Handlung inmitten von Teeniebeziehungskisten, wo es die einen unbedingt wollen und die anderen gar nicht, bloß wen interessiert das ? Kaum eine kalifornische Peinlichkeit wird da ausgelassen, ob es nun Julies Karaokeeinlage von "I will survive" ist oder der Inseldealer in Form eines Fleischklopses mit Dreadlockperücke (also Finger weg von Drogen, die machen anscheinend dick und doof gleichzeitig). Beim Quotenschwarzen, der jeden mit "Baby" anredet, sehnt man sich seinen Tod möglichst schnell herbei, genau genommen haben es fast alle verdient, entweder wegen der dümmlich platten Charaktere oder aber der darstellerischen Leistungen wegen. Die Schockszenen sind geradezu plump und vorhersehbar und sind für Gorefreaks nur unter Ulk zu verbuchen. Gab es im ersten Teil nur eine nette Szene, ist hier etwas mehr (nicht) gezeigt. Die Atmosphäre trotz eilig herbeigeeiltem Hurricane bleibt anheimelnd tropisch und nur wenig düster. Wer kommt auch schon auf die blöde Idee, auf den Bahamas einen Horrorfilm zu drehen, außer Regiemaestro Danny Cannon, der mit der Comicverfilmung "Judge Dredd" schon zeigte, wie wenig Spannung erzeugt wird. Natürlich gibt es ein paar Verfolgungsjagden mit ungewissem Ausgang und der Fischer in seiner Ölkluft blickt finster drein, doch hakt der Ablauf ganz gewaltig an allen Ecken und Enden, was da auch noch der Voodooquatsch mittendrin soll, versteht kein Mensch. Da hilft auch kein amüsanter Gastauftritt von Jeffrey "Re-Animator" Combs als mürrischer Hotelportier oder Love Hewitts Auftritte als verhinderte Mrs. Wonderbra. Letztlich bloß einer von vielen mäßigen Slashern, der höchstens ein unbedarftes, jugendliches Publikum begeistert.

Fazit: Vorbildliches Beispiel für das sprichwörtliche Sequel, dass sich lediglich wie ein lästiges Anhängsel anfühlt. 4/10 Punkten