"Palpatine's behind it all!". Der Imperator ist nun doch nicht wie angenommen damals beim Sturz in den Reaktor-Kern des Todessterns draufgegangen (siehe "Die Rückkehr der Jedi-Ritter"), sondern hockt auf dem Planeten Exegol, bastelt an einer neuen Flotte von Superduper-Sternenzerstörern und streckt seine Fühler nach Kylo Ren aus, den er - vermeintlich - zu seinem Nachfolger machen will. Rey, die ihr Jedi-Training derweil unter der Aufsicht von Leia Organa absolviert, bekommt die Gerüchte von Palpatines Rückkehr ebenfalls mit und beschließt, diesem zuvorzukommen und die drohende Gefahr für die Galaxie abzuwenden. Gemeinsam mit Finn, Poe, Chewbacca und C-3P0 macht man sich auf die Suche nach einem Sith-Wegfinder, der ihnen den genauen Aufenthaltsort des Imperators verraten könnte. Während ihrer Mission muss Rey irgendwann erkennen, dass sie in Wahrheit Palpatines Enkelin ist und das alles letztendlich nur eine Charade ist, um sie auf die dunkle Seite der Macht zu ziehen... J.J. Abrams hätte wohl auch nicht gedacht, dass er zweimal ran muss, um "Star Wars" zu retten: Zunächst mit seinem "Das Erwachen der Macht", der nach George Lucas' Prequel-Mist die Marke reparieren und Alt-Fans versöhnen musste (was zugegebenermaßen auch geklappt hat)... und dann nochmal, weitaus weniger erfolgreich, mit "Der Aufstieg Skywalkers" das Finale der Sequel-Trilogie, nachdem Rian Johnson mit "Die letzten Jedi" mit voller Absicht und dem Segen seiner durch und durch unfähigen Produzentin Kathleen Kennedy schön ins gemachte Bett geschissen hat und nach dem nicht nur die (vielleicht nur vage, aber sicherlich vorhanden gewesene) Story-Outline über Bord geschmissen werden musste, sondern auch der ursprünglich mal vorgesehene Regisseur Colin Trevorrow - clevererweise, möchte man da sagen! - angesichts dieser reinsten Shitshow im Vorfeld der Produktion abgesprungen ist. Dass der direkte Vorgänger sich nicht wie das geplante Mittelteil einer Trilogie, sondern selbst schon wie ein Abschluss angefühlt hat und Prinzessin Leia-Darstellerin Carrie Fisher zwischen beiden Filmen leider verstorben ist (da hat man wohl aufs falsche Pferd gesetzt... hätte man mal nur Luke Skywalker überleben lassen!) hat das Vorhaben da wohl nicht unbedingt erleichtert, und so verwundert es dann auch nicht, dass hier alles so wirkt, als wäre es notdürftig hingefriemelt und hastig übers Knie gebrochen worden. Abrams tut dann auch das wohl einzig Mögliche, resettet innerhalb der ersten paar Minuten mittels ein wenig Blabla die Handlung und vollzieht praktisch gesehen einen kompletten erzählerischen Neustart (tschau, Rose Tico!), der direkt an die letzte "Star Wars"-Hochzeit anknüpft... indem er nochmal den ollen Imperator aus der Kiste holt, denn inhaltlich dreht sich hier doch schon seit Dekaden eh alles nur um sich selbst im Kreis. Allzu große Risiken geht er dabei nicht ein, weswegen "Der Aufsteig Skywalkers" auch keinesfalls das furiose Finale einer über 40 Jahre währenden Saga ist (lol!), sondern mal bestenfalls ein leidlich unterhaltsames, harmloses Weltraum-Abenteuerfilmchen, das sich alle Mühe gibt, nirgendwo anzuecken und nicht wie "Episode VIII" das Publikum zu spalten. Der notdürftige Schnitzeljagd-Plot kommt da fast schon unverschämt simpel daher und füllt die massive Laufzeit nicht wirklich mit Substanz, zumal einem die neuen Figuren auch im nun mittlerweile bereits dritten Film immer noch herzich egal sind (und einem die Story-technischen Enthüllungen bezüglich der Hintergründe da auch gepflegt am Poppes vorbeigehen!), aber zumindest wird auf diese Art auch der Dümmste im Publikum nicht zurückgelassen. Aber wie das halt so ist, wer es jedem recht machen will, stellt letztendlich niemanden so wirklich zufrieden und so kommt man dann auch nicht umhin, das Unterfangen der Disney-Sequel-Trilogie letzten Endes als gescheitert zu betrachten... es sei denn natürlich, man ist so hart Fanboy, dass jedes kritische Wort am persönlichen Kult-Objekt der reinsten Blasphemie gleichkommt. Aber dass "Der Aufstieg Skywalkers" weltweit an den Kinokassen nicht mal mehr die Hälfte von "Das Erwachen der Macht" eingespielt hat, spricht da doch auch eine deutliche Sprache. Nun ja, mir kann das alles ja ziemlich egal sein, denn das letzte Mal, dass mich "Star Wars" ernsthaft gejuckt hat, ist lange, laaange her und wie wurscht mir das alles tatsächlich ist, habe ich alleine schon daran gemerkt, dass ich mir "Der Aufstieg Skywalkers" nach "Die letzten Jedi" damals im Kino direkt mal gespart und ihn jetzt nur aus Jux während einer TV-Ausstrahlung mitgenommen habe. Ach ja, was man dem Streifen aber tatsächlich zugutehalten kann, ist, dass er nach Han Solo und Luke Skywalker nun nicht auch noch Lando Calrissian unrühmlich über den Jordan schickt und die alte Helden-Garde somit nicht gänzlich dekonstruiert oder der Lächerlichkeit preisgegeben wird... und dass er trotz aller Mankos halt immer nich um Welten besser ist als die unsägliche Prequel-Scheisse (egal wie viele wütende YouTube-Videos für die Klicks auch was anderes behaupten), ganz einfach weil er es im Gegensatz zu den Episoden I bis III schafft, Look und Feel der Original-Trilogie sehr viel passgenauer zu emulieren.
5/10