Tolle „Alien“-Aufarbeitung
Ridley Scotts „Alien“ ist ein entscheidender und einprägsamer Sci-Fi-Schocker für die Ewigkeit. Über ihn sind Bücher und Doktorarbeiten geschrieben worden. Und es gibt natürlich auch die ein oder andere Doku dazu. „Memory“ will alles auf den Punkt bringen und mehr oder weniger die ultimative Besprechung sein - und diesem Ziel kommt er erstaunlich nahe - selbst wenn man nicht immer alle Schwerpunkte (O'Bannon!) verstehen muss und es natürlich auch hier bei „nur“ knapp 100 Minuten noch Lücken in seiner Betrachtung und Analyse gibt. Dennoch ist „Memory“ schlicht und ergreifend ein Muss für jeden „Alienaner“!
Geniekompott
Besonders hängen bleiben von „Memory“ werden mir wohl das seltsame, völlig losgelöste Intro mit den „älteren Aliendamen“ und das wirklich Geniales meist durch mehrere Genies zur selben Zeit, mit ähnlichen Gedanken und Visionen entsteht. Wie hier Giger und Scott, O'Bannon, Corman und Carpenter, Lovecraft und Jodorwosky, Sci-Fi-Schlock und unterbewussteste Urängste, Langsamkeit und Spannung, Härte und Horror zusammenkommen - kreuz und quer durch alle Regionen, Religionen und Altersgruppen - das macht „Alien“ schon zu einem unfassbaren Meilenstein, der überdauern wird. Wahrlich ein Monster für die Ewigkeit. Und das bringt „Memory“ gut rüber. Ich mag nicht alle Kommentatoren und talking heads, die hier ihren Senf beisteuern und einige große Themen, die Musik z.B., kommen etwas kurz. Perfekt ist diese Doku nicht. Fans des Films wird sie auch kaum Neues erzählen. Doch gerade für die ist „Memory“ wohl dennoch unterhaltsam und irgendwie doch unumgänglich.
Fazit: Pflichtprogramm für „Alien“-Fans, für Sci-Fi-Fans, für Design- und Kunst-Fans, für Horror-Fans, für Genrefans. „Memory“ ist vielleicht nicht genauso eindringlich wie das Meisterwerk, das er seziert. Dennoch zeigt er, dass Dokus über Filme ähnlich wertvoll sein können wie ihre Subjekte. Oder diese zumindest toll ergänzen können.