"Ghost Stories": Gruselige Vielfalt im Schatten des Erwarteten
Ghost Stories bietet eine interessante Mischung aus Horrorfantasien und regieführenden Stilen, wobei jede der vier Episoden ihre eigene, einzigartige Interpretation des Genres liefert. Das Konzept eines Anthologie-Films ist an sich reizvoll, da es den Zuschauern ermöglicht, verschiedene Geschichten in einem einzigen Film zu erleben. Doch trotz der kreativen Ansätze bleibt der Film in vielen Aspekten unausgereift.
Zoya Akhtars Segment sticht durch seine düstere Atmosphäre und die stimmungsvolle Inszenierung hervor. Die Schockmomente sind gut platziert, aber die Erzählung neigt dazu, sich in Klischees zu verlieren, was die Spannung etwas dämpft.
Anurag Kashyaps Beitrag ist der psychologisch intensivste der vier Geschichten. Die Darstellung von Nehas inneren Kämpfen und die unheimliche Darstellung des Kindes sind bemerkenswert. Allerdings kann die verworrene Handlung einige Zuschauer verwirren und die schockierenden Elemente wirken gelegentlich gezwungen.
Dibakar Banerjees Episode beeindruckt durch ihre grotesken und surrealen Elemente. Die Erzählweise und die visuellen Effekte sind eindringlich, doch die Logik der Handlung bleibt oftmals unklar. Die Spannung ist präsent, aber die ständigen Wendungen können ermüdend wirken.
Karan Johars Geschichte bringt den Film zum Abschluss und bietet eine Mischung aus Spannung und Drama. Die Charakterentwicklung und das gruselige Setting sind gelungen, aber das Finale fühlt sich übertrieben und weniger überzeugend an, als es hätte sein können.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Ghost Stories durch seine Vielfalt und das kreative Potential der einzelnen Geschichten besticht. Die unterschiedlichen Regiestile sorgen für abwechslungsreiche Unterhaltung, doch der Film erreicht nicht durchgängig das Niveau von durchschlagendem Horror oder tiefgehender Emotion. Fans des Genres werden einige packende Momente finden, während andere sich möglicherweise mehr Substanz und Kohärenz wünschen.