"Jai Mummy Di": Schwiegermütter im Dauerduell
Jai Mummy Di ist eine romantische Komödie, die sich auf ein klassisches indisches Szenario stützt: Die Liebesgeschichte eines jungen Paares wird von familiären Differenzen behindert. Dieses Mal geht es jedoch nicht um den üblichen Generationenkonflikt, sondern um das ständige Gezanke zwischen den Müttern der Protagonisten. Diese Prämisse bietet viel Raum für humorvolle Momente, scheitert jedoch leider daran, das Potenzial der Geschichte voll auszuschöpfen.
Regisseur Navjot Gulati, der mit diesem Film sein Debüt feiert, versucht, das Mütterduell in den Mittelpunkt zu stellen und den Film um die Reibungen zwischen den Charakteren Laali (Supriya Pathak) und Pinky (Poonam Dhillon) aufzubauen. Die Mütter werden als überzogene, übermächtige Figuren dargestellt, die beide auf ihre Weise versuchen, die Kontrolle über ihre Familien zu behalten. Besonders Supriya Pathak als Laali liefert eine solide Leistung ab und sorgt dafür, dass die komödiantischen Momente funktionieren, auch wenn das Drehbuch ihr oft wenig Tiefgang bietet. Poonam Dhillon, die eine ähnliche Rolle spielt, bringt ebenfalls eine gewisse Dynamik mit, doch das Hin und Her zwischen den beiden wird schnell vorhersehbar und repetitiv.
Was das Liebespaar Puneet (Sunny Singh) und Saanjh (Sonnalli Seygall) betrifft, so fehlt es ihnen an Tiefe. Ihre Liebesgeschichte wirkt blass, da die meiste Aufmerksamkeit auf die Mütter gelenkt wird. Die Chemie zwischen den beiden Schauspielern ist solide, aber die Entwicklungen ihrer Beziehung werden von den ständigen Streitereien der Mütter überschattet. Die Romantik wird nur oberflächlich behandelt, was das emotionale Gewicht der Geschichte mindert.
Auf der musikalischen Ebene kann der Film jedoch punkten. Die Lieder, insbesondere „Mummy Nu Pasand“ und „Lamborghini“, bieten schwungvolle und eingängige Melodien, die den jugendlichen und energetischen Ton des Films gut unterstreichen. Die musikalischen Einlagen sorgen für erfrischende Pausen und heben die Stimmung, auch wenn der Plot selbst ins Stocken gerät.
Der größte Schwachpunkt des Films liegt jedoch in seinem Drehbuch. Die Handlung bleibt flach und vorhersehbar, und obwohl das Mütterduell zu Beginn für Lacher sorgt, ermüdet das ständige Hin und Her schnell. Die Konflikte werden nie wirklich auf tiefere oder neue Weise durchleuchtet, und die Charakterentwicklung bleibt weitgehend auf der Strecke. Ein weiteres Problem ist, dass viele der Gags auf gängigen Klischees basieren, die wenig originell wirken und dem Film keine frische Perspektive verleihen.
Zusammengefasst ist Jai Mummy Di eine leichte, familienfreundliche Komödie, die jedoch ihre anfänglich interessante Prämisse nicht vollständig nutzt. Wer auf der Suche nach einem kurzweiligen Film mit eingängigen Songs und humorvollen Momenten ist, wird hier gut unterhalten. Wer jedoch eine tiefere Auseinandersetzung mit den familiären Konflikten oder eine emotional mitreißende Liebesgeschichte erwartet, könnte enttäuscht werden.
Jai Mummy Di hat seine Stärken in den komödiantischen Momenten und einem beschwingten Soundtrack, verpasst jedoch die Chance, seine Figuren und Konflikte tiefer zu entwickeln. Die wiederkehrenden Gags und flache Handlung lassen den Film nach einem vielversprechenden Beginn rasch eintönig werden.